Y_ £ a J a ||
90 VVIOQQII
oisenbahnor
eisenbahn-modellbahn-zeitschrift * ISSN 0026-7422 • Preis DM 2,50
eisen
bahn
Einmal „Hamburg
und zurück“
Als am 15. Mai 1933 der „Fliegende Ham¬
burger'' vom damaligen Lehrter Bahnhof
in Berlin auf die Reise nach Hamburg
ging, sorgte der zweiteilige Triebwagen
für großes Aufsehen. Mit einer Reisege¬
schwindigkeit von 125 km/h pendelte das
Fahrzeug bis zum Beginn des zweiten
Weltkriegs täglich in nur 2 x k Stunden
zwischen den beiden größten deutschen
Städten und erfreute sich großer Beliebt¬
heit. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde
es mit der deutschen Teilung ruhig um
die einstige Schnellfahrverbindung. Über
mehr als vier Jahrzehnte rollten nur we¬
nige D-Zug-Paare täglich zwischen den
Millionenstädten an Elbe und Spree und
das mit einer Fahrzeit von 4V 2 Stunden.
Seit dem 1. August 1990, rund 50 Jahre
nach Einstellung der legendären Trieb¬
wagenverbindung, gibt es nun wieder
eine. Die DR mietete kurzerhand einen
Triebzug der DB-BR6Q1 sowie einen Re¬
servetriebkopf an. Fahrzeuge dieser
Bauart beschaffte die DB ab 1957 für den
internationalen Trans-Europa-Expreß-
Verkehr (TEE) und setzte sie nach Zü¬
rich, Amsterdam, Ostende und Paris ein.
Von 1968 bis Ende der 70er Jahre fuhren
die Triebzüge auf ausgewählten DB-
Strecken und läuteten hier den IC-Ver¬
kehr ein. Anschließend wurden alle
Triebzüge entbehrlich und teilweise für
Sonderfahrten genutzt oder ins Ausland
verkauft.
Nunmehr testet die DR mit einem sol¬
chen wieder hergerichteten Triebzug, ob
die Reisenden ein attraktives Angebot
auf der Schiene von Berlin nach Ham¬
burg und zurück wieder annehmen. Der
Triebwageneinsatz ist bis zum Ende die¬
ses Monats begrenzt. Dann tritt an seine
Stelle eine moderne IC-Wagengarnitur
der DB. DR und DB beabsichtigen, die
Strecke Berlin-Hamburg bis Mitte der
90er Jahre so auszubauen, daß höhere
Geschwindigkeiten gefahren werden
können. Angesichts der Vereinigung bei¬
der deutscher Staaten erhalten solche
Verbindungen wieder große Bedeutung.
Daß die von Hamburg nach Berlin zu den
bedeutendsten in Deutschland gehört,
steht außer Frage. Nun kommt es darauf
an, die Schiene wieder attraktiv zu ma¬
chen-denn: Wer zu spät kommt, den be¬
straft das Leben {hier zugunsten des
Flugzeugs), Ein Signal zugunsten der
Schiene wurde mit dem 1. August 1990
gegeben. wdm
„Fliegender Hamburger"
einst und jetzt
1 Der 1932 in Görlitz gebaute
..Fliegende Hamburger- (DRG VT
877, DB VT 04.0) verblieb nach
dem zweiten Weltkrieg bei der spä¬
teren D8, verkehrte zunächst als
Schnelllriebzug Rhein-Main und
nach einem Umbau 1952 als „Hel¬
vetia-Express- bzw. ..Kopenhagen-
Express" von Hamburg aus. Am
3. Mai 1957 fuhr er letztmalig mit
eigener Krafi ins AW München
Freimann, um dort ausgemustert
zu werden. Das Fahrzeug bfieb je¬
doch erhalten und kann heute im
Verkehrsmuseum Nürnberg besich¬
tigt werden.
2 und 3 Die von Oer DB angemie-
teien Fahrzeuge im italienischen
Caslelfranco, der Stätte ihrer zwei¬
ten Geburt Hergerichtet wurde der
Triebzug im dortigen Ausbesse¬
rungswerk Fabbrice e Riparazione
e Tramvai [F. E, R V. E TEigen¬
tümer des TEE-Zuges ist Herr Dr.
Willi Wyrth (Firma JELKA/Schweiz).
Fotos: Repro Archiv (1), V. Emers-
leben, Berlin (2 und 3)
eisen
bahn
Zunächst zwei Bahnen
im vereinigten
Deutschland
Mitunter unbemerkt von einigen Eisen-
bahnfreunden und Modelleisenbahnern
ist bei der Deutschen Reichsbahn in den
letzten Monaten und Wochen einiges in
Bewegung geraten. Es wurden entschei¬
dende Weichen für die Zukunft gestellt.
Neue Strukturen werden den marktwirt¬
schaftlichen Erfordernissen der 90er
Jahre Rechnung tragen. Das zentral ge-
leitete Verkehrswesen gehört in der
„Noch DDR" der Vergangenheit an. Die
Deutsche Reichsbahn muß sich dem zu¬
nehmenden Wettbewerb zwischen den
Verkehrsträgern steifen; Angebot und
Nachfrage lautet das oberste Gebot. Und
deshalb gibt es seit dem 1. Juli 1990
keine zentralen Transportpläne mehr.
Ebenfalls ab 1. Juli 1990 wurde die am 1.
April 1990 gebildete und völlig selbstän¬
dig arbeitende Generaldirektion der
Deutschen Reichsbahn neu organisiert.
Der nunmehrige Vorstand der Deutschen
Reichsbahn ähnelt dem der Deutschen
Bundesbahn und umfaßt die Ressorts
Güterverkehr. Personenverkehr, Betrieb
und Bau, Technische Dienste, Personal
und Soziales sowie Steuerung und Pla¬
nung. Dieser Aufbau wird nun auf die
Reichsbahndirektionen und Ämter über¬
tragen.
Daß Bundes- und Reichsbahn über 40
Jahre nebeneinander gelebt haben, sich
aber der Ost-West-Verkehr auseinander-
gelebt hat und sehr differenzierte Infra¬
strukturen bestehen, ist ein offenes Ge¬
heimnis. Und schließlich dürfte die tiefe
Kluft tn puncto Technikentwicklung un¬
übersehbar sein. Hier muß viel sehr viel
nachgeholt werden.
Deshalb steht auch fest: Die beiden deut¬
schen Bahnen werden nicht so schnell
zusammenwachsen, wie dies ursprüng¬
lich vorgesehen war. Verkehrsexperten
aus beiden Teilen Deutschlands rechnen
damit nicht vor 1992, Mit anderen
Worten: Im vereinigten Deutschland wird
es noch einige Zeit zwei Staatsbahnun-
ternehmen geben, die juristisch selb¬
ständig arbeiten, getrennt abrechnen,
aber eng Zusammenarbeiten werden. So
sind nur noch gemeinsame Beschaf¬
fungsprogramme für Lokomotiven und
Wagen vorgesehen.
In naher Zukunft werden im deutsch¬
deutschen Schienennetz weitere wich¬
tige Lücken geschlossen bzw. vorhan¬
dene Strecken ausgebaut.
Das betrifft vor allem:
— die Elektrifizierung und den durch¬
gängigen zweigleisigen Ausbau der
Strecke Hamburg — Büchen — Berlin
zeitgleich mit dem Neubau der Strecke
Hannover — Berlin,
— den Ausbau der Magistrale Helmstedt
— Magdeburg — Berlin für eine Höchst¬
geschwindigkeit von 160 km/h sowie de¬
ren Elektrifizierung bis 1993,
— den eingleisigen Wiederaufbau der
Strecke Bad Harzburg — Stapelburg bis
1992,
— die Elektrifizierung des Abschnitts Ei¬
chenberg — Leinefetde und bis 1994 den
zweigleisigen Ausbau,
— den durchgängigen zweigleisigen Be¬
trieb zwischen Bebra, Wartha und Neu¬
dietendorf, den Ausbau des Viaduktes
Gotha und bis 1995 die Elektrifizierung,
— den Wiederaufbau der Strecken
Rentwemshausen — Römhitd — Mell¬
richstadt und Neustadt (b. Coburg) —
Sonneberg bis 1991,
— den kompletten zweigleisigen Betrieb
auf dem Abschnitt Hochstadt — Markt-
zeuln — Camburg (Saale) und die Elek¬
trifizierung bis 1995 sowie
— den zweigleisigen Ausbau der
Strecke Hof — Plauen bis 1992,
Werden diese Vorhaben so umgesetzt
wie geplant, dürften sie zu guten Startbe¬
dingungen für ein künftig einheitliches
Staatsbahnnetz beitragen.
Wolf-Dietger Machet
1 Zweisystemlokomofive 230 001 vor einem
internationalen Reisezug auf der Strecke Berlin
— Dresden. Auch künftig ist ein solches Trieb¬
fahrzeug für den durchgehenden Zugverkehr in
die ÖSFR nicht fehl am Platze.
2 Auf Gleis 7 des Hauplbahnhofs von Hanno¬
ver stand am 7. Februar 1990 die Lokomotive
110 305 des Sw Köln 2 vor dem FD 1943 nach
Bad Harzburg, von wo aus künftig auch wieder
in Richtung Osten gefahren werden kann. Im
Hintergrund der Hannoversche Fernsehturm,
Fotos: F. Neuberi. Berlin
me 9/90 1
modell
eisenbahner
Termine
Bochum-Dahlhausen
Am 29, und 30. September
1990 veranstaltet das Eisen
bahnmuseum Bochum-Dahl¬
hausen von 10 bis 17 Uhr die
..Museumstage 1990“ zusam-
men mit der DB und der Deut-
sehen Bundespost, die ihr
SQOjähnges Bestehen feiert.
Mehrere Dampflokomotiven
stehen im Einsatz (u. a.
74 1192), Fahrten des „Wisma¬
rer Schienenbus" und des Mu¬
seumszuges mit 1- bis 4.
Klasse-Wagen, Dampflok-Füh-
rerstandsmitfahrten, Ausstel¬
lung historischer und moderner
Schienenlahrzeuge, großes
Rahmenprogramm, am
30. September außerdem eine
Modelibahn-Tauschbörse.
Eisenbahnmuseum Bochum-
Dahl hausen t Dr. - C. - Otto-
$tr . 19 t D-4630 Bochum 5
Burkhardtsdorf
Am 27, Oktober 1990 führt die
AG3/87 MEC Chemnitz e. V. im
Gasthof „Zur Sonne 1 , Burk¬
hardtsdorf, 9135, von 8 bis
14 Uhr einen Modefl-Tausch-
markt durch, Tischbestellungen
erbeten an: Andreas Kretzsch-
mann, Turnstraße 15. Burk¬
hardtsdorf, 9135.
Bartsch , AG 3/87 Adorf
(Erzgeb.)
Chemnitz
Vom 29 September bis 7. Okto¬
ber 1990 Modellbahn-AussteF
lung der AG3/87 MEC Chem¬
nitz (Sa.) e, V, und den mobi¬
len Großanlagen der MEC
Kempten und MEC Oberaltgäu
am Bahnhof Chemnitz-Hilbers¬
dorf, Öffnungszeiten: Samstag/
Sonntag 10 bis 19 Uhr, Montag
bis Frettag 15.30 bis 20 Uhr.
Bartsch. AG 3/87 Adorf
(Erzgeb.)
Dresden Radebeul
Auch für das 2. Halbjahr 1990
rufen wir hiermit auf zu Ar¬
beitseinsätzen bei der Sanie¬
rung des Oberbaus auf der
Schmalspurbahn Radebeul Ost
- Radeburg am 29. September,
13. Oktober, 3, November und
1, Dezember 1990. Treffpunkt
mit Arbeitskleidung jeweils
7 Uhr auf dem Bahnhof Rade-
beui Ost, Ende gegen 16 Uhr,
Teilnahme ab 16 Jahren: vsl.
gegen Pauschafeniiohnung.
Spätestens eine Woche vorher
bitte schriftlich unter Beifügung
eines Freiumschlags für die
Bestätigung amelden bei:
DM V- Regional Vorstand.
PSF 325, Dresden, 8060,
Für Gruppen können auch ab¬
weichende Termine vereinbart
werden. Wir bitten um Eure
Mitarbeit!
C Burghardt. DMV-Regional-
vorstand Dresden
Traditionsbahn
Radebeul Ost - Radeburg
Ab sofort auch Annahme fern¬
mündlicher Fahrkartenbestel¬
lungen sowie Auskünfte über
Sonderfahrten: Telefon: Dres¬
den 461/4100 (Basa 90/4100).
C. Burghardt DMV Regional-
Vorstand Dresden
Görlitz
Am 29. September 1990 findet
im Raw Görlitz ein Tag der of¬
fenen Tür statt. Zwischen 8
und 12 Uhr sind alle Schmal¬
spurbahnfreunde herzlich ein¬
geladen. Zum Programm gehö¬
ren u. a. Werkstättenbesichti¬
gung, Mitfahrt auf einer
Schmalspurdampflokomotive,
Filmvorführung über Schmal¬
spurbahnen der DR und ein
Souvenirverkauf.
Fahrtverbindungen Buslinien E
und A in Richtung Rausch¬
walde ab Stadtzentrum.
Ansonsten sind Besuche nur
nach schriftlicher Voranmel¬
dung möglich. Es werden nach
deren Bestätigung sachkundige
Führungen organisiert. An Un¬
kosten entstehen für die Be¬
sichtigung pro Person DM3,-,
Gruppen ab 10 Personen 20 %
Ermäßigung, Kinder und Stu¬
denten 50% Ermäßigung, Foto¬
genehmigung DM5,-. Videoge-
nehmigung DM20,“. An Ar¬
beitstagen Teilnahme am
Werkküchenessen möglich.
M. Schutz, Görlitz
Leipzig
Sonderfahrt nach Chemnitz
und zurück
Sonderfahrt des Regionalvor¬
standes Halle (S.) am 16. Sep¬
tember 1990 von Leipzig Hbf -
Rochlitz - Chemnitz - Glau¬
chau - Rochlitz - Leipzig Hbf,
Bespannung: BR 50,36.
E 7710, BR 86 (2x). Abfahrt
Leipzig Hbf ca. 7.30Uhr, An¬
kunft Leipzig Hbf ca. 18,30 Uhr,
Fahrpreise: Erwachsene
DM39,80. Kinder DM21.40.
W . Bahner t. DMV-Regional-
vorstand Hatte (S.)
Festwoche
„75 Jahre Leipzig Hauptbahnhof“
vom 13. bis 21 Oktober 1990
Fahrzeug-Ausstellung
täglich von 6 bis 21 Uhr auf
den Bahnsteiggleisen 24 und
25 t u.a. mit den Lokomotiven
03001 t 171055. 18201 19017,
80 023. E 1031, BR 243 sowie
zahlreichen und historischen
neuzeitlichen Wagen.
Sonderfahrten
am 19,. 20. und 21. Oktober
1990 von Bahnsteig 1 (Abfahrt
etwa 9.30 Uhr) nach Bahnsteig
26 (Ankunft etwa 13.50 Uhr)
über Leipzig-Plagwitz - Miltizer
Allee - Gaschwitz - Leipzig
Bayrischer Bahnhof mit Foto¬
halten; vorgesehener Fahr¬
zeugeinsatz: E94956, 38 205
am 19.Oktober, E04G1
65 1049 am 20. Oktober und
E44 046, 381182 am 21. Okto¬
ber sowie Altbau-Doppelstock-
Einheit, Erwachsene DM 15,«,
Teifnahmeanmetdung durch
Einzahlung des entsprechen¬
den Betrags und Angabe des
Fahrtags per Postanweisung
bis zum 30. September 1990
an: DMV-Regional Vorstand
Halle, Kommission für Eisen¬
bahnfreunde, PSF 8, Mölkau,
7126. Restkarten vor Ort er¬
hältlich; vorbestelite Fahrkar¬
ten werden zugesandt.
Vorführungstahrten
mit der Lokomotive 89 6009
täglich von 10 bis 17 Uhr, Ort:
Ladestraße Ostseite, direkt ne¬
ben dem Bahnsteig 26.
Weitere Ausstellungen
Modelleisenbahn- und Foto-
Ausstellung im Unterrichts raum
(Eingang Bahnsteig 24/25);
Ausstellung von historischen
Sachzeugen des Eisenbahnwe¬
sens und Briefmarken (Klub¬
raum gegenüber Bahnsteig 2/
3), geöffnet täglich von 10 bis
18 Uhr.
Historischer Straßenbahnbetrieb
am 13,, 14,, 20. und 21 Okto¬
ber 1990 ab Hauptbahnhof
(Westseite, Rudolf - Brei tscheid-
Straße) mit Rundkurs. Abfahrt
von 10 bis 17Uhr stündlich;
Fahrkarten am Wagen.
Weitere Veranstaltungen
14. und 21. Oktober 1990 je¬
weils 15 Uhr Versteigerung ei-
senbahntypischer Artikel auf
dem Querbahnsteig.
16., 17, und 18. Oktober 1990
jeweils im Kulturraum (Eingang
gegenüber Bahnsteig 24/25}
Fachvorträge zu den Themen:
75 Jahre Hauptbahnhof. Fried¬
rich List in Leipzig und Ge-
sch ich te d es P o stba h nho f s.
Während der Festwoche Eisen¬
bahnfilme im Zeitkino (Ost¬
halle).
14. und 20. Oktober 1990 je¬
weils 9 Uhr etwa drei Stunden
eisenbahnhistorische Stadtfüh¬
rungen unter Leitung des Kul¬
turbundes e. V., Treffpunkt: Ei-
senbahnobefisk in der Goethe¬
straße, gegenüber vom Haupt¬
bahnhof.
Souvenirverkauf im Bahnhof.
Sondersiempel im Postamt
Leipzig 7017,
S. Hülle. Leipzig
Lelpzlg-Grynau
Die 10. Grünauer Modellbahn-
Ausstellung wird vom 13. bis
21. Oktober 1990 in der 81
Oberschule. Alte-Salz-Straße
61 r Leipzig, 7062, organisiert.
Öffnungszeiten: täglich von 10
bis 18 Uhr. Zu erreichen mit
der S-Bahn Linie A bis Halte¬
punkt Grünauer Allee oder mit
den Straßenbahnlinien 12, 13
und 15 bis Haltestelle Parkallee.
Bieüg. AG 6/54. Leipzig
Mansfelder Land
Am 8. und 22. September 1990,
10 Uhr, werden Fahrten mit
dem Museumszug der Mans¬
feld-Transport GmbH, Helbra,
4253, durchgeführt.
Die Fahrten beginnen im
Werksbahnhof Bahnwerkstatt
Klostermannsfeld, Er befindet
sich am DR-Bahnhof. Der Muse¬
umsbahnhof am Ednardschacht
Burgorner Altdorf ist von der
Bushaltestelle Otto-Schlag-
Straße, Hettstedt. zu erreichen.
Fahrpreise für Hin- und Rück¬
fahrt, Erwachsene DM20 t - t
Kinder DM 10,-, Einzelfahrl
DM13,-, Kinder DM 5.-. Bei
Einsatz einer Diesellokomotive
des Typs V 10C halber Fahr¬
preis. Anmeldungen an ande¬
ren Tagen sind ebenfalls mög¬
lich, dann verbleibt jedoch nur
die Diesellokomotive,
H. Donau , Kiostermannsfeid
Pirna
MüdeJIbahn-Ausstellung vom
13, bis 21 Oktober 1990 in der
Dr. Kurt-Fischer Schule in
Pirna, gegenüber der Tank¬
stelle „Gottleuba“, an der F172
gelegen. Gezeigt wird die TT-
Gemeinschaftsaniage. Öff¬
nungszeiten: Montag bis Frei¬
tag 15 bis 18 Uhr, Sonnabend
und Sonntag 10 bis 18 Uhr,
Richter, AG 3/31, Pirna
Weißwasser
Die Waideisenbahn Muskau
fahrt am 8. und 9. sowie am
15, und 16. September 1990
vom Waldbahnhof Weißwasser
(Lorenz-Zaleski-Straße 2 un¬
weit der Ziegelei Weißwasser)
nach Mühlrose und Halbendorf.
Bespannt sind die Züge mit der
Dampflokomotive von Werners
Gartenbahn aus Löbau. Ab¬
fahrt um 10, 14 und IG Uhr. der
Fahrpreis beträgt für die erste
Fahrt DM 10 ( - und für alle wei¬
teren Fahrten DM 5,~.
Die Fahrten finden im offenen
Wagen statt. Außerdem kann
auf dem Waldbahnhof eine
kleine Fahrzeug-Ausstellung,
u a. mit der ehemaligen DR-
Dampflokomotive 99 3317, be¬
sichtigt werden,
Waldeisenbahn Muskau des
DMV. Postfach 1. Weißwasser
7580.
hscher. AG WEM
Zwickau
Zwickauer Modellbahn-Loks
rollen seit 1 Juni wieder unter
dem Markenzeichen Gützold.
Geschäftsführer ist Bernd Gül
zold. Das Fachgeschäft des
Betriebes in der Zwickauer Ma¬
rienstraße 7 ist Mo. bis Fr. v. 9
b. 18 Uhr und v. 14,30 b. 18
Uhr geöffnet.
Gützotd KG, Zwickau
2 me 9/90
modell
eisenbahner
9/99
eisenbahn-modellbahn-
zeitschrift
39. Jahrgang
rr anspress
Verlagsgesellschaft mbH i.G,
Berlin
ISSN 0026-7422
Titelbild
Großer Bahnhof für den VT 601, als er am
27. Juli 1990 den Eröffnungszug auf der
geschichtsträchtigen Strecke des Fliegen¬
den Hamburgers stellte.
Nach fast 45jähriger Unterbrechung fuhr
somit erstmalig wieder ein Triebzug auf
dieser Relation, jetzt allerdings nicht mehr
als „Fliegender Hamburger 11 , sondern mit
dem neuen Namen „Max liebermann H . Da¬
mit sollen die Verdienste des berühmten
impressionistischen Malers für die beiden
Großstädte Berlin und Hamburg gewürdigt
werden.
Folo: H.-J. Kirsche, Berlin
modelleisenbahner
aktuell
7. Verbandstag des DMV
19
forum
Lesermeinungen
27
iiteratur
Rezension
30
kurzmeldungen
Termine, Firmennachrichten, Aktuelles
2
anzeigen
suche/biete/tausche
28
eisenbahn
aktuell
Einmal Hamburg und zurück
Zunächst zwei Bahnen im vereinigten Deutschland
2. U
1
kurzmeldungen
SVT / Museumswagen / Raw Meiningen
15
Historie
150 Jahre Eisenbahn in Köthen
8
Ober die Eisenbahnkatastrophe bei Schwiebus
11
international
Die Bahn 2000
4
Museumslokomotiven in Ungarn
12
modellbahn
anlage
Die Lone Pine Southern Railroad
Eine Gartenbahn entsteht - 7. Teil
16
24
tips
Reisezugwagen-Verschnitt - 1. Teil
Bau eines TT-Liehtsignals / Ein Dampflokgeräusch¬
20
generator / HO-Lichtsignale mit Lichtemitterdioden
22
Modellbau oder Basteln?
32
Reda kt Ion
WoM'Dietger Mache)
(Chefredakteur)
Gisela Neumann
(Re da kt tone Ile M itar be i t er i n)
Inge Bieg hol dt
(Gestaltung)
An sehr ihr
0 Ito -G rot e woh I - St ra ße 19 d,
PSF 1410, Berlin, 1080
Telefon: 22 5120 52
Fernschreiber: Berlin 1122 29
Telegrammadresse: iranspress
Berlin
Die Zeitschrift „modelleisenbahner
ist das Sprachrohr des Deutschen
Modelleisenbahn-Verbandes (DMV)
und Mitglied der Internationalen
Eisenbahn- Presse-Vereinigung
.terpress" mit dem Sitz in Basel.
Erscheint in der Iranspress
Verlegsgesellschafl mbH LG.
Registrier-Nr.: 1151
Druck: Möller Druck und Verlag
GmbH, Berlin (West)
Der „modelleisenbahner“ erscheint
monatlich.
Preis: vierteljährlich DM 7.50
Auslandspreise enthalten
die Zeit Schriftenkataloge
der jeweiligen Länder,
Der Nachdruck - auch auszugs¬
weise - ist nur mit Zustimmung der
betreffenden Urheber gestattet
Art.-Nr. 16330
Verlagspostamt Berlin
ftedaklionsschluß: 22. August 1990
Bezugsmog lichkelten
DDR: Bestellungen sind an den
örtlichen Postzeitungsverirleb
zu richten.
BRD und Berlin (West): örtlicher
Buchhandel und Zeitungsvertrieb,
insbesondere Gebr Petermann
GmbH & Go. K.K., Kurfurstenstr, 111*
1000 Berlin (West) 33 und
HELIOS Literatur-Vertriebs-GmbH,
Eichborndamm 144-167,
1000 Berlin (West) 51
Östliches Ausland: zuständiger
Postzeitungsvertrieb und Buch¬
handlungen für fremdsprachige
Literatur
Westliches Ausland, der internatio¬
nale Buch- und Zeitschriftenhandel
Ständige Mitarbeiter
Wo 11 gang und Jürgen A[brecht
Günter Fromm
Wollgang Hansel
Lutz Neve
Wollgang Petznick
Dr Horst Schanden
Burkhard Sprang
Volker Vondran
Peter Zander
Anzeigenannahme
für Bevölkerungsanzeigen sowie
Wi rt sc h aftsan zeigen
aus der DDR, BRD.
Berlin (West) und dem Ausland:
transpress-
Verlagsgesellschafi mbH i, G.
Französische Straße 13,'14,
Anzeigenabteilung.
PSF 1235. Berlin, 1086,
gültige Preisliste: Nr, 8
me 9/90 3
eisen
bahn
Affred Buchmann-Grahl, Chur (Schweiz)
Die Bahn 2000
Das ehrgeizige Verkehrskonzept
der Schweizer Bahnen
Am 6. Dezember 1987 entschieden sich
die Schweizer im Rahmen einer denk¬
würdigen Volksabstimmung für den Aus¬
bau des Schienenverkehrs. Damit erhiel¬
ten die Schweizerischen Bundesbahnen
(SBB) grünes Licht, um ein neuartiges
Verkehrskonzept zu entwickeln» Dieses
Konzept soll um die Jahrhundertwende
voll zum Tragen kommen und wird als
„Bahn + Bus 2000" bezeichnet. Der „Bus"
wurde erst nachträglich ergänzt, da fort¬
schreitende Studien ergeben haben, daß
die Busse des öffentlichen Verkehrs und
der Reisepost unbedingt in das Konzept
einbezogen werden müssen. Dennoch:
Was hat nun die Schweizer dazu bewo¬
gen, steh gegen „ihr liebstes Kind", das
Auto, und für die Bahn zu entscheiden?
Vor allem:
— die alarmierenden Waldschäden und
die dramatische Zerstörung der Bergwäl¬
der und
— die traditionelle Etsenbahnfreundlich-
keit der Schweizer.
Hinzu kommen:
—* die strengsten Abgasvorschriften Eu¬
ropas:
—- die strengste Luftreinhalteverord¬
nung Europas;
— die gezielte Förderung des öffentli¬
chen Verkehrs, wie Regionalabo im
Raume Basel. Bau der S-Bahn Zürich mit
Regionalabo usw,:
— Subventionierung des Schwerver¬
kehrstransports auf der Schiene und
— Umlegung eines Teils der Treibstoff-
zolle vom Straßenbau zur Investition in
den öffentlichen Verkehr.
Das Besondere an diesem Projekt
Um den Herausforderungen eines zeit¬
gemäßen Schienenverkehrs zu entspre¬
chen. sind immense technische und fi¬
nanzielle Anstrengungen notwendig:
Dabei geht es um
— die Sanierung der z. T, über 100 Jahre
alten Anlagen unter den Gesichtspunk¬
ten der Wirtschaftlichkeit und Anpas¬
sung;
— ©in dichtes Zugangebot, viele Fahr¬
gelegenheiten und einen optimal inte¬
grierten Regionalverkehr;
— rasche Verbindungen im ganzen
Land, bis in die entlegensten Ecken;
— kurze Anschlüsse beim Umsteigen,
auch auf regionale Busverbindungen;
— attraktive Nebenleistungen, wie Spei¬
sewagen, Telefon im Zug, Familienwa¬
gen usw. sowie um
— eine zusätzliche neue Alpentransver¬
sale (NEAT). Diese ist dringend notwen¬
dig, um den immer stärker werdenden
Schwer- und Geschäftsverkehr auffan¬
gen zu können.
Mehr als je zuvor sollen die Schweizer
mit diesem Programm angeregt werden,
den öffentlichen Personenverkehr in An-
legende
1 Neu baustrecke Vauderens — Villa rs s u r — Glane
2 Neubauslrecke | Grauhol Tunnel —J Mati sielten — Roth¬
rist
3 Neubaustrecke Multens — Qttart
4 Neubaustrecke Zün-eh-Flughalen — Winter!hur
5 Neue Alpentransversale .Lotschberg’Basi&lunner (Fru-
Spruch zu nehmen. Ein systematisches
Netz von Verkehrsknoten wird ein attrak¬
tives Angebot ermöglichen.
Der im Jahre 1982 eingeführte Taktfahr¬
plan hat sich bewährt und wird stark ver¬
dichtet. Gleichzeitig sollen auch die
Schweizer Privatbahnen, die regionalen
Busbetriebe sowie die Reisepost ihre
Fahrpläne „vertakten" und mit dem Fahr¬
plan der Bahn derart verknüpfen, daß
überall kurze Umsteigezeiten möglich
werden.
Auf den verkehrsstarken Fernverbindun¬
gen wird der Halbstundentakt angebo-
ten. Auf vielen Knotenbahnhöfen sollen
gute Anschlüsse in viele Richtungen be¬
stehen.
Trotz der Zustimmung zu diesem Kon¬
zept ist dies kein „Freibrief, das Geld aus
dem Fenster zu werfen"! Die Investitio¬
nen werden gezielt dort eingesetzt, wo
mit relativ kleinem Aufwand ein großer
Nutzen entsteht, Dazu zählen Strecken¬
begradigungen, zweigleisiger Ausbau,
eine verbesserte Sicherungstechnik,
noch modernere Gleisanlagen und rech¬
nergesteuerte Belriebsleitzentraien.
Sämtliche durchgespielten Varianten
brachten ein Ergebnis, von dessen Reali¬
sierung das ganze Konzept in seinem
Grundsatz abhängt. Es sind vier Neubau-
Strecken erforderlich, um die Fahrzeit-
vergaben zwischen den großen Knoten
einzuhalten. Im Gegensatz zu DB und
SN CF sind diese aber nicht dazu vorge¬
sehen, möglichst schnell zu fahren, son-
ligen — Gampel) mH der Weile rtuhruhg durch den Simpkm
iunneE in Richtung MHarto
B Neue-Alpem*ansversale .GoHhar^SastelunneJ' (Am
sieg — Bia&ca) mH WörterFührung über Bellinzona — Luina
Oder Lugano — Comp io Richtung Mitano
7 Vererno'unnei der Rhaiischen Bahn zwischen Kiosiers
und iavm
vorhandene und flieht zu verändernde Trassen
dem stellen im Prinzip Streckenbegradi¬
gungen bzw. Ergänzungen dar Außer¬
dem werden folgende Streckenab¬
schnitte neu gebaut:
— Vauderens — Villars-sur-Glane (zwi¬
schen Lausanne und Fribourg) 33,1km,
— Mattstetten — Rothrist (zwischen Ol¬
ten und Bern) 45,0 km,
— Multenz — Olten (zwischen Basel
und Olten) 28.7 km und
— Zürich-Flughafen — Winterthur (zwi¬
schen Zürich und Winterthur/St Gallen)
1Q T 4km.
Die EC/IG- und Schnellzüge sollen auf
diesen Abschnitten bis 200 km/h fahren.
Die Strecke Mattstetten — Rothrist wird
ergänzt durch die gegenwärtig im Bau
befindliche Grauholzslrecke, die zwi¬
schen Mattstetten und Bern die Lei¬
stungsfähigkeit der Hauptstrecke Olten
— Bern erhöht.
4 me 9/90
eisen
bahn
Die eigentliche Neubaustrecke sol! in
Mattstetten beginnen und in der Nähe
von Langenthal mit der alten Strecke ver¬
knüpft werden.
Auch bei Roggwil-Wynau ist die Neubau¬
strecke an die alte Trasse anzuschlie¬
ßen, um dann durch einen Tunnel Roth-
rist zu erreichen.
Dies bedeutet, daß die Züge praktisch
vom Bern er Stadtrand bis nach Olten mit
200 km/h fahren können.
Als absolute Neubaustrecke ist der Ab¬
schnitt Vauderens — Villars-sur-Glane
vorgesehen, die alte Strecke soll abge¬
brochen werden,
llnbedingbare Forderungen
Das hochgesteckte Ziel der Kunden¬
freundlichkeit kann nur durch eine hohe
Verfügbarkeit, zusätzliche Direktverbin¬
dungen, geringe GesamtreisezeiL kurze
Wartezeiten, attraktive Nebenleistungen
und durch zeitgemäße Zugänge zu und
von den Bahnhöfen erreicht werden.
Das Rohmaterial
Derartige Qualätätsanforderungen sind
mit dem Ende der 70er Jahre beschafften
Rohmaterial nicht zu erfüllen. Wohl
wurde eine Vorserie einer neuen, an¬
schnittgesteuerten Lokomotive, der Re
4/4 IV, in Betrieb genommen. Schon da¬
mals war abzusehen, daß die hier vor¬
handenen Asynchronmotoren die in sie
gesetzten Erwartungen erfüllen werden.
Als wichtiger erwiesen sich jedoch neue
Reisezugwagen. So wurde der Einheits-
wagen 1 * entwickelt und beschafft. Ur¬
sprünglich nur für die IC-Züge gedacht,
sollen diese Fahzeuge nun auch in
1 Re 4 4* (SZU) und Re 4/4 (V ISBB) mit einem
aus Einheitswagen der Gattung IVa bestehen¬
den Zug
2 NFZ RBDe 4/4 tn der Serienfarbgebung
Schnellzüge eingereiht werden, damit
die alten Wagen der Gattungen EW 1 und
EW 11 aus dem hochwertigen Reisezug¬
dienst abgezogen werden können. Die
EW IV sind aber international nicht freizü¬
gig verfügbar. Es ist ein weiterentwickel¬
ter Wagen im Bau, der in den Eurocity
Zügen (EC) verwendet werden kann.
Inzwischen wurden bei der Bodensee-
Toggenburgbahn (BT) und der Sihltal-
Zürich-Uetlibergbahn (SZU) die Re 4/4*
in Betrieb genommen. Als Umrichterto-
komotive mit Asynchronmotoren erbringt
sie Leistungen, von denen man noch vor
wenigen Jahren nur zu träumen wagte
Auf dem Grundkonzept der Re 4/4*
wurde erst einmal der S-Bahn-Tnebkopf
entwickelt, ebenfalls mit der Baureihen¬
bezeichnung Re 4/4*. Die ersten Loko¬
motiven dieser Baureihe wurden 1989 in
Betrieb genommen und erprobt.
Die Re 4/4 v wiederum diente als Entwick¬
lungsbasis für die „Lokomotive 2000", die
mit rund 6100 kW Leistung doppelt so
stark sein wird wie ihre Vorgängerin,
Von der Lokomotive 2000 ist eine Vorse-
rie von zwölf Lokomotiven bestellt, die
noch in diesem Jahr ausgeliefert werden
soll. Wichtige Daten dieser Baureihe
sind: 6100 MW. (8300 PS), sehr oberbau-
freundliche Drehgestelle, Karosserie¬
teile aus Verbundwerkstoffen, energie-
optimale elektrische Ausrüstung, die die
elektrische Bremsenergie ins Netz zu¬
rückspeist. bedienungsfreundliche, kli-
me 9/90 5
eisen
bahn
matisierte Ausstattung des Führerstands
und 200 km/h.
In den nächsten Jahren wird noch der
„Reisewagen 2000" htnzukommen. Oer
Wagenkasten soll bis auf die Fenstertei¬
lung für sämtliche Versionen gemäß dem
Baukastenprinzip einheitlich sein.
Gleiches trifft zu für die luftgefederten
Drehgestelle, die sich schon bei den
Nahverkehrspendeizügen wie auch bei
den Doppelstockwagen der S-Bahn Zu*
rieh bewähren. Mit wenigen Zurüstteilen
können sie für Geschwindigkeiten bis
300 km/h hergerichtet werden, 15 derar¬
tige Fahrzeuge wurden bereits in Auftrag
gegeben.
Regionatzüge
Die Regionalzüge, so werden in der
Schweiz die Personenzüge genannt,
sind ebenfalls in den Taktfahrplan zu in¬
tegrieren. In den Knoten soll zuerst der
Regionalzug ankommen, anschließend
der Schnellzug und zuletzt der EC/IC.
Oie Abfahrt ist in umgekehrter Reihen*
folge vorgesehen. Regionale Busbe¬
triebe und die Reisepost sollen ihren
Fahrplan dem der Bahn anpassen.
Die Regionalzüge werden schon seit
etwa drei Jahren systematisch an die zu¬
künftigen Anforderungen angepaßt. Die
„Grundausstattung" eines Pendelzugs
(Wendezug) besteht aus einem Steuer¬
wagen und einem anschnittgesteuerten
Triebwagen. Die im hochwertigen Reise¬
zugdienst durch die EW IV abgelösten EW 1
und EW lf werden modernisiert, in der
Farbe dem NPZ angepaßt und als Zwi¬
schenwagen weiter verwendet.
Internationale Verbindungen
Ursprünglich war eine „Sysfemspinne"
vorgesehen, um die EG/IC-Züge der DB
in das IC-Gefüge der SBB ab Basel inte¬
grieren zu können. Das hat beim gegen*
wärtigen Taktfahrplan und mit Zielbahn¬
hof Sn der Schweiz bis jetzt schon gut
funktioniert. Probleme gab und gibt es
mit den internationalen Transitsch nellzü-
gen, die in der Bundesrepublik nicht im
Takt fahren. Inzwischen aber gibt es ein
Umdenken; erste Schritte für einen „Eu-
rotakr wurden getan. Damit wird es viel¬
leicht zur Jahrtausendwende möglich
sein, auch europaquerende Züge im
„Symmetrietakr durch die Schweiz zu
führen.
Streckenausbau
Die nachfolgend genannten Strecken
sollen im Rahmen planmäßiger Erneue-
rungsarbeiten den neuen Forderungen
angepaßt werden;
m Genf — Lausanne: Ausbau für höhere
Geschwindigkeiten und Leistungssteigerung
■ Lausanne — Biel: zweigleisiger Ausbau
und Trassierung für höhere Geschwindigkei¬
ten
■ Lausanne—Brig: zweites Gleis zwischen
Salgesch und Leuk: Versuchsstrecke für das
neue Signalsystem und für höhere Ge¬
schwindigkeiten.
■ Biel—Delemont — Basel: 'teilweise zwei¬
gleisiger Ausbau
■ Ollen-Hammer — Offen: zweigleisiger
Ausbau
■ Bern — Thun: drittes Gleis in der Verbin-
dungskurve Wankdorf — Oslermundigen
■ Base!— O/fen. drittes Gleis Basel — Mut-
tenz
■ Olten — Lenzburg — Zürich: Leistungs¬
steigerung, teilweise viergleisiger Ausbau,
Totalumbau des Bahnhofs Aarau.
3 Ein Bus der Reiseposi, das wichtigste
Transportglied neben der Bahn
4 Modeilbitd der BR 4GÖ (Re 4/4 vt ). der Hech¬
le istungsiokomotive lür die .Bahn 2000"
5 Ein Doppelstockwagen für die S-Bahn Zürich
mit Luftfederung und Klimaanlage
■ Olten — Luzern : Ausbau auf höhere Ge¬
schwindigkeiten, Kapazitätssteigerung,
Bahnhofsum- und -ausbau in Luzern
■ Zürich — Winterthur: drittes Gleis zwi¬
schen Zürich Hbf. — Wipkingen-Oerlikon.
Zürich Hbf. — Oerlikon fünfgleisig
■ Zürich —Chur: drittes (evtl, viertes) Gleis
zwischen Zürich Hbf, — Thalwil, zweigleisi¬
ger Ausbau Tiefenwinkel — Mühlehorn und
Bad Ragaz — Landquart. Ausbau für höhere
Geschwindigkeiten.
m Thalwil — Luzern: zweigleisiger Ausbau
Ebikon-Zug: Aus- und Umbau des Sahnhofs
Zug
■ Winterthur — Weinfelden: Ausbau fü r hö¬
here Geschwindigkeiten
i St. Gallen — Sargans, teilweise zweiglei¬
siger Ausbau
6 Österreichische Version eines „Wagens
2000 zu Gast in Chur, anläßlich der Einhun¬
dert jahrfei er bei der RhB
Fotos: Sammlung Verfasser (1 und 2);
Verfasser {3 bis 6):
6 me 9/90
eisen
bahn
« Brünigstrecke: zweites Gleis zwischen
Hergiswit und Luzern Allmend, zwischen
Brienz und Meiringen (einzige Schmalspur-
Strecke der SBB).
Bei den Privatbahnen sind ebenfalls
technische Verbesserungen erforderlich.
Sie werden allerdings nicht derart gravie-
rend ausfallen wie die der SBB Betroffen
sind vor allem die Bodensee-Toggen-
burgbahn (BT} f die Süd-Ostbahn (SOB)
sowie die Rhätische Bahn (RhB),
Die BT und SOB ermöglichen eine „Quer¬
verbindung“ Bodensee — Zentral-
Schweiz und sollen zunehmend auch
internationale Züge führen. Der zweiglei¬
sige Ausbau, Streckenbegradigungen
und neue Sicherungstechnik sollen dazu
beilragen, daßdie Fahrzeiten in den Takt
„eingefädeir werden.
Die RhB dagegen hat großes vor! Der
neue etwa 19 km lange Vereinatunnel soll
bis zur Jahrtausendwende dem Betrieb
übergeben werden. Das Engadin kann
dann voll in den „Takt“ integriert und die
Albulastrecke entlastet werden.
Vorbereitungen
Daß für solche ehrgeizigen Vorhaben
Zeit notwendig ist, liegt auf der Hand.
Durch laufende Ergänzungen im Fahr¬
plan werden die Fortschritte für alle Fahr¬
gäste Schritt für Schritt verwirklicht. Das
Bild der Züge wird zusehends farbenfro¬
her. Nicht nur die SBB bekennt endlich
Farbe, die „Privatbahnen“ sind seit jeher
farbiger. Nun sieht man aber IC-Züge der
BIS in Basel, Schnellzüge dieser Bahn in
Chur, SOB-Züge in Zürich.
In neuester Zeit fahren sogar die BLS-lo-
komotiven, nicht nur vor Güterzügen,
sondern auch vor IC- und Schnellzügen
bis Basel durch. Das Umspannen und
Kurswagenumsetzen entfallen. Alles in
allem: Weniger Aufwand für die Bahnen,
mehr Komfort für die Fahrgäste.
Paradoxe Situation
Ausgerechnet die „Umweltschützer“ ha¬
ben sich bei diesen Plänen zu Gegnern
des öffentlichen Verkehrs „profiliert“. Ih¬
nen ist das System zu perfekt, es wird
nach ihrer Meinung zu wenig „mit den
Köpfen“ der Fahrgäste gearbeitet. Man
will mit harten, dirigistischen Maßnah¬
men die Menschen dazu zwingen, aut
das Auto zu verzichten. Ausgerechnet
mit den Argumenten der Bahngegner
wird die Bahn bekämpft — und das zuun¬
gunsten der Umwelt! Doch dies ist ein
sinnloses Unterfangen, da die direkte
Demokratie der Schweiz zu viele „Siche¬
rungen“ gegen Behördenwiltkür geschaf¬
fen hat.
me 9/90 7
eisen
bahn
Gerhard Zieglgänsberger. Köthen
150 Jahre Eisenbahn in
Köthen
Einflüsse, den dieses Unternehmen in der
Zukunft auf unsere Stadt nothwendig üben
muß , dieses Ereignis nicht vorübergehen
fassen , ohne in diesen Blättern den Tag sei¬
nes Eintritts verzeichnet zu haben ...
Auch das Unternehmen der hier (in Köthen
dA,) ausmündenden BerlinAn ha Itischen
Eisenbahn (BAE) wird tüchtig gefördert; es
ist beabsichtigt, die Bahnstrecke von hier
nach unserer Nachbarstadt Deßau (aite
Schreibweise. heute Dessau} bereits Anfang
August dem gewerblichen Verkehre zu eröff¬
nen. So schreitet denn das Werk rüstig fort
zur Ehre und zum Frommen Deutschlands
und unseres Vaterlandes und wirke freudig
zum Flore unser Stadt. u
Grenze In Köthen war am Bahnhof zum
Empfang eine Ehrenpforte errichtet worden,
die mit den anhaitischen Farben geschmückt
war. Mit vielfachen Hurras begrüßten die in
großen Scharen herbeigeeilten Landbewoh¬
ner den ankommenden Zug, Bereits am 18.
August traf der erste Zug von Magdeburg
kommend in Leipzig ein, dessen Bahnhof,
wie auch der Dresden-Leipziger, zu diesem
Anlaß festlich geschmückt war. Diesen er¬
sten Zug führte die Lokomotive LEIPZIG.
Deutschlands erster Eisenbahnknoten:
Köthen
Die Inbetriebnahme der von der Berlin-An-
haitischen Eisenbahn-Gesellschaft (BAE)
Als eine der frühen deutschen Fernbahnü-
nien eröffnete die Magdeburg-Cölhen-Halle-
Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft (MLE) am
28, August 1840 den Betrieb auf der gesam¬
ten Strecke, nachdem zuvor schon Teilstrek-
ken dem Verkehr übergeben waren.
Die ersten Vorstellungen über den Bau die¬
ser Bahn hatten der Magdeburger Oberbür¬
germeister Franke und der Hallesche Stadt¬
rat Wucherer schon zehn Jahre früher, Als
die MLE nach einigen Schwierigkeiten 1835
gegründet wurde, gab es in Deutschland
noch kein Etsenbahnfieber. Die Linie sollte
nach ersten Plänen über Bernburg führen.
Der Regent des Anhalt-Bernburgisehen Her¬
zogtums lehnte dieses Projekt jedoch ent¬
schieden ab. Und so wich man nach Gothen
(seit Dezember 1926 Köthen) aus. Der dort
regierende Herzog Heinrich befürwortete
den Bahnbau, weil er weitsichtig wirtschaftli¬
che Vorteile für sein Land erhoffte. Von da
aus sollte die Strecke auf kürzestem Wege
nach Leipzig führen und Halle nicht mehr be¬
rühren. Doch der Hallesche Stadtrat Wuche¬
rer setzte sich durch. Halle an der Saale er¬
hielt ebenfalls den ersehnten Bahnanschluß.
Im Frühjahr 1838 begannen dann an mehre¬
ren Stellen die Bauarbeiten.
Über Calbe (Saale) nach Göthen
Blättern wir ein wenig in der damals in Ko¬
then erschienenen Anhalt-Cöthenschen Zei¬
tung (ACZ). Am 20. Juni 1835 konnte man le¬
sen: .„Unsere wegen der Eisenbahnverbin¬
dung Magdeburgs mit Leipzig nach letzterer
Stadt abgeordnete Deputation ist sehr be¬
friedigt zurückgekommen , und es werden
nun die erforderlichen Schritte in Berlin ge¬
tan werden." Es dauert aber noch bis 30. Juni
1839, bevor die Strecke Magdeburg — Schö¬
nebeck eröffnet werden konnte Der Bau der
Saalebrücke bei Calbe (Saale), unweit vom
heutigen Bahnhof Calbe (Saale) Ost gele¬
gen. erforderte größeren Aufwand, so daß
die Station „An der Saale“ zeitweilig Endsta¬
tion war. Am 13. Juni 1840 aber meldete die
ACZ :,Am gestrigen Tage (9. Juni d, A.) sa¬
hen die Bewohner der Residenz Cöthen zum
ersten Mate den Dampfwagen der Mägde*
bürg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-
Gesellschaft hier eintreffen. und wenn diese
vorläufige Probefahrt auch noch nicht als Act
der eigentlichen Einweihung der Bahn er¬
scheinen kann, so möchten wir bei der Wich¬
tigkeit dieses Gegenstands, bei dem großen
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nfjrir, tnr m Utt r id* |B tnkit. ___
Durchgehend eröffnet
Die offizielle Einweihung der Magdeburger
Strecke ließ denn auch nicht lange auf sich
warten. Die ACZ vom 24. Juni 1840 berich¬
tete davon; „Gestern (19. Juni d.A.) genos¬
sen die Bewohner hiesiger Residenz und ei¬
ner weiteren Umgebung die langersehnte
große Freude der Einweihung der Eisenbahn
von der Saale (Calbe) bis Cöthen, worauf
man schon durch die früher gemeldeten Pro¬
befahrten gespannt war,... es empfing eine
zu diesem Behuf angeordnete Herzogliche
Commission den Eisenbahnzug an der
| iirftimifuuidiiniiv
■J D~t tjä!} iL Um Mbunb trf hBfrihtol.'n Efiti
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iieii^ pern lit>r aUgcbcu uno üi
tim m ^ Uhr Bell' Kfl»li| ö^Mmi «IflflÄIW
Jüfctritfcn rairt,
® a *tfbur ( , tin lU €iPU«irr 4^40,
ftrantfc, girflw tff.fr,
1 und 2 In der Anhalt-Cöthenschen Zeitung
veröffentlichte das „Directorium“ der MLE 1840
wichtige Informationen für die Reisenden. Mel¬
dungen über einen Schienenersatzverkehr gab
es damals allerdings noch nicht.
errichteten Strecke Cöthen — Deßau (alte
Schreibweise, heute Dessau) war für Anfang
August 1840 vorgesehen, hatte sich aber
verzögert, obwohl am 30. Juli 1840 eine Pro¬
befahrt von Mosigkau ohne Zwischenfälle
verlaufen war. Am 1. September 1840 war es
dann soweit. Dazu veröffentlichte die BAE in
der ACZ folgende Bekanntmachung: „Eröff¬
nung der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn
zwischen Deßau und Cöthen , Die vorbe-
zeichnete Strecke unserer Bahn wird am
Dienstag, dem 1. September, eröffnet, wo¬
durch sich die Fahrten von Deßau aus denen
8 me 9/90
eisen
bahn
3 Bayerische und preußische Wagen um die
Jahrhunderlwende vor dem Empfangsgebäude
des Bertin-Halberstädter Bahnhofs in Gothen,
4 Ersi 1917 entstand dieses Empfangsgebäude
für die inzwischen zusammengelegter Bahnan¬
lagen (25. Oktober 1989)
5 Als Eisenbahnknoten verfügt Köthen auch
über einen Rangierbahnhof, Der elektrische Be
Irieb wurde auf der Strecke Magdeburg — Leip
zig 1934 eröffnet, 1946 demontiert und 1955
wieder eingeführt.
der Magdeburg-Göthen Halle-Leipziger und
L eipzig - Dresdn er Eise nba hn a nsch He ßen
werden/' (Abb, 1)
Der Fahrplan hatte zwar noch nicht die heu¬
tige Form, war aber der erste deutsche eines
Knotenpunktes, von dem man in drei Rich¬
tungen reisen konnte. Die erste Lokomotive
der BAE taufte der Herzog von Anhalt-Des¬
sau auf den Namen HIRSCH. Diese Ma¬
schine fuhr auch den Einweihungszug. Bald
nach der Einweihung der MLE und BAE mu߬
ten die Regeln des Eisenbahnbetriebs veröf¬
fentlicht werden. In Nr. 76/1840 der ACZ fin¬
det man die Bekanntgabe des ersten Messe¬
sonderzuges Magdeburg — Leipzig (Abb. 2).
GmP vor 150 Jahren
Am 22. Oktober 1840 ließ das Direktorium
der MLE mitteilen. „daßdie Einrichtungen für
den Güterverkehr soweit gediehen seien,
daß derselbe nunmehr durch regelmäßige
Packzüge bewirkt werden kann und wir zur
Beförderung eines jeden Quantums Güter
von und nach den genannten Orten bereit
sind Diese Orte waren Magdeburg. Saale,
Cöthen, Halle und Leipzig. „Nach den übri¬
gen Zwischenstationen (Schönebeck. Gna-
dau r Stumsdorf und Schkeuditz d. A.) muß ein
regelmäßiger Frachtverkehr für jetzt zwar
noch ausgesetzt bleiben, doch werden wir .
soweit es möglich ist Fracht Beförderungen
dahin schon mit besorgen .. Die regelmäßi¬
gen Packzüge werden am t . November ihren
Anfang nehmen. Dieselben treten an die
Stelle der bisherigen ZwischemFahrten,
welche mit diesem Tage aufhören ... Pack¬
züge, mit welchem auch Personen, jedoch
nur in der 3 , H/ageri-C/asse nach allen Sta¬
tionen befördert werden können, sind wie
folgt festgesetzt ..." Die ersten Güterzüge
von 1840 waren also nach unseren heutigen
Begriffen GmP, und da auf den übrigen Zwi-
schenstationen die Fahrgäste überwiegend
aus der ländlichen Bevölkerung kamen, hielt
man die 3, Wagenklasse für ausreichend.
Unter Zwischenfahrten, auch Zwischen-
course genannt, verstand man fahrplanmä¬
ßige Zugfahrten, die nicht über die gesamte
Strecke Magdeburg — Leipzig liefen.
Eisenbahnbriilen und Spielcasino
gehörten dazu
Die Bevölkerung nahm das neue Verkehrs¬
mittel mit Begeisterung auf. Es wurden histo¬
risch-topographische sowie technische Be¬
schreibungen der Strecke mit Landkarten
und Ansichten in allen Buchhandlungen ver¬
kauft. Es gab Eisenbahnbrillen, und in Des¬
sau wurde sogar Anhalt-Dessauer Eisen¬
bahnkuchen gebacken. In Köthen war eine
große und prächtig-repräsentative Eisen¬
bahnrestauration im klassizistischen Stil er¬
richtet worden, die außerdem einen Konzert¬
saal. Restaurants und neben einer großen
Konditorei sogar ein Spielkasino erhielt.
Letzteres mußte aber auf Beschlußder Deut¬
schen Nationalversammlung in Frankfurt
1849 geschlossen werden.
Das Restaurationsgebäude brannte 1884
vollkommen aus. Es wurde nicht wieder in al¬
ten Teilen aufgebaul. Die Gebäudefront mit
den hohen Rundbogenfenslern, die parallel
zur Eisenbahnstrecke verlief, lehltheute. Die
zeltförmigen Dächer auf den Ecktürmen wur
den entsprechend dem Zeitgeschmack der
BGer Jahre des 19. Jahrhunderts durch Man-
me 9/90 9
eisen
bahn
sardendächer ersetzt. Die beiden Bahnge¬
sellschatten MLE und BAE errichteten 1840
rechts und links der Eisenbahnstrecke zwei
last gleich aussehende Empfangsgebäude,
Das der MLE steht heute noch und beher¬
bergt ein Postamt und Wohnungen für Eisen-
bahner. Es steht aber heute scheinbar tiefer,
da beim Umbau der Bahnanlagen von 1911
bis 1917 die Gleise des Bahnhofs Köthen um
3 t 2 m angehoben wurden. Das Gebäude der
BAE mußte bei diesem Umbau abgerissen
werden. Diese drei Gebäude bildeten 1840
das Bahnhofsensemble, woran steh noch
Loksch uppen, Wagen remise, Kokerei und
G ü te rsc h up p e n a nsch Io sse n.
6
6 Am 13. August 1963 entstand diese Auf¬
nahme von der Saalebrücke bei Caibe mir dem
D 732, der in Richtung Magdeburg fährt.
7 Aus allen Zeiten stammt das Empfangsgs-
bäude des Bahnhots Calbe (Saale) Ost. Die hier
Werfen wir nun noch einen Blick in die dama¬
ligen Betriebsvorschriften, Einige Anordnun¬
gen entsprechen noch heute unseren Vor¬
stellungen. Den Fahrgästen war das unbe¬
fugte Betreten der Bahnanlagen verboten, in
Trunkenheit den Zug zu besteigen und sich
ungebührlich zu benehmen. Dem Fahrper¬
sonal drohte bei Trunkenheit im Dienst die
fristlose Entlassung, und es durfte sich keine
JJngebühmisse“ gegen das Publikum erlau¬
ben. Daß der .FuhrplarV* der Genehmigung
bedurfte, ist wohl selbstverständlich. Inter¬
essanter sind noch die direkten Vorschriften
für den Fahrdienst. Da wird für die Transport¬
mittel in § 5 gefordert: „Um den Lauf der Wa¬
begirmenden Anschlußbahnen werden mit Werk-
bahnioks bedient,
Repros und Fotos: Verfasser (1 bis 3); V
Emersleben, Berlin (4 bis 7)
genzüge hemmen zu können, muß jeder hin¬
ter einem Dampfwagen folgende Kohten-
und Wasser-Munitionswagen (Tender d. V.)
ingleichen ein Teil-Transportwagen r mit ei¬
ner Vorrichtung zum Bremsen versehen
sein.“ Für Zugfahrten war das Schieben der
Wagen grundsätzlich untersagt. Es konnten
aber mehrere Wagenzüge in Zwischenräu¬
men von 10 Minuten und bei ganz hellem
Wetter in der selben Richtung hintereinander
abgefertigt werden, wenn noch eine Sicht¬
verbindung in der Mindestentfemung von
200 Ruthen (1 Ruth© =3.766 m d. A.) vorhan¬
den war. Der vorangehende Zug mußte am
letzten Wagen eine Flagge führen. Für das
Einsteigen der Reisenden in die Wagen gal¬
ten bestimmte Vorschriften, So schrieben die
§§13 u.a. vor: „Der Zeitpunkt , von welchen
ah der Ort, wo die zum Abgänge bestimmten
Wagen stehen , zum Einsteigen der Reisen¬
den geöffnet ist wird durch einmaliges Läu¬
ten einer Glocke angedeutet Es treten hie¬
rauf die mit einem Bittet zur nächsten Fahrt
versehenen Personen ein, und nehmen nach
Anweisung der die Aufsicht führenden Ober-
schaffner und Schaffner ihre Plätze in den
Wagen ein , Fünf Minuten vor dem Abgänge
wird zum zweiten Male geläutet , um die etwa
noch zurückgebliebenen auf die Abfahrt auf¬
merksam zu machen .. .*
Zur Kenntnisnahme für die abgehenden Rei¬
senden mußte ein öffentlicher Anschlag mit
den Ankunftszeiten der Züge angebracht
sein. Dieser Anschlag hatte seine Bedeu¬
tung, denn in § 16 heißt es u.a,: „ Wer nach
diesem Zeitpunkte beim Eintreffen des Wa¬
genzuges nicht zum sofortigen Einsteigen
bereit ist , verliert das Recht zum Mitfahren.
Das Eintreffen des Wagenzuges wird, sobald
derselbe in der Feme sichtbar ist, durch ein¬
maliges Läuten markiert,
Ballonsignale regelten Gegenverkehr
Der Bahnwärter hatte 30 Minuten vor Fahrt¬
beginn die ihm vertraute Strecke zu reudie-
ren und den Befund zu revidieren. Dies ge¬
schah durch Aufziehen von Ballons an Si¬
gnalslangen, die in Sichtentfernung aufzu-
steifen waren. Signalisiert wurde durch ver¬
schiedene Stellungen des Ballons an der
Stange und einem am oberen Ende ange¬
brachten Arm. Hatte der Wärter die Strecke
in Ordnung befunden, zog er den Ballon bis
zur höchsten Spitze des Mastes, wo er tags¬
über, wenn keine Störung auftrat, verblieb
Fand er ein Hindernis auf der Strecke, zog er
den Ballon bis zur Mitte der Signalstange
herunter und ging dem Zug in Richtung sei¬
ner Station entgegen. An seiner Station hatte
er sich mitten auf das Gleis zu stellen, das
Gesicht zum Zuge gewandt, und dabei wie¬
derholt mit seinem Arbeitsinstrument (Be¬
sen, Schippe oder dgl.) auf die Gleise zu
schlagen, bis er vom Maschinisten wahrge¬
nommen wurde,
Schaffner und Oberschaffner
Mit Zugbegleitpersonal, damals Wagen-Auf-
sichts-Personal genannt, wurden die Züge
reichlich besetzt. Vorgeschrieben waren: für
ein bis drei Wagen ein Schaffner, für vier bis
sechs Wagen zwei Schaffner, für sieben bis
10 me 9/90
eisen
bahn
Über die
Eisenbahnkatastrophe
bei Schwiebus
Jn den frühen Morgenstunden des
22 , Dezember 1939 ereignete sich das
schwerste Eisenbahnunglück des deut¬
schen Eisenbahnwesens . 11 Dieser Satz
aus dem dreiteiligen Beitrag von Joachim
Grothe , veröffentlicht in den „me u -Ausga¬
ben 1 bis 3/82\ wird inzwischen ange-
zweifeit.
Kurt Goiiasch r langjähriger Direktor und
Fachschuidozent an der früheren Ingeni¬
eurschule für Transportbetriebstechnik
in Gotha und heute im Ruhestand,
schrieb uns kürzlich über das , was er
währenddes Weihnachtsfestes 1942 von
Bentschen (heute Polen) aus mittelbar
erlebte-nämlich einen Eisenbahnunfall ,
der die Ausmaße des Genthiners noch
überschritt und der sich wahrscheinlich
durch die nationalsozialistischen Macht¬
haber noch besser verschwiegen ließ als
der von Genthin, Denn offizielle Informa¬
tionen über diese Katastrophe sind nicht
bekannt
Kurt Gollasch schrieb uns:
Vom 16. Juni 1941 bis 7. Juni 1943 war ich
Dienst Vorsteher des Bahnhofs Bent¬
schen, (RBD Posen; die polnischen Orts¬
bezeichnungen sind der Skizze zu ent¬
nehmen,)
Auch Weihnachten 1942 rollte aut der
Strecke Frankfurt (Oder) - Schwiebus -
Neu-Bentschen (- Posen) der DmW 147
(D-Zug mit Wehrmachtsteil) in Richtung
Warschau. Er verließ Berlin-Charlotten-
bürg gegen 22 Uhr, Der Zug überfuhr in
der Nacht vom 25. zum 26. Dezember
1942 unweit von Schwiebus ein haltzei¬
gendes Blocksignal (der Name der
Blockstelle ist mir nicht bekannt) mit
wahrscheinlich 120km/h und prallte bei
trübem Wetter im vorliegenden Blockab¬
schnitt auf einen mit Benzin gefüllten
Kesselwagenzug auf. Der Güterzug war
vor dem Einfahrsignal des Bahnhofs
Leichholz gestellt worden (was den da¬
mals geltenden Fahrdienstvorschriften
entsprach), sollte in das Überholungs-
gleis eingelassen und vom nachfolgen¬
den DmW 147 überholt werden.
Die Folgen dieses Zugunglücks waren
verheerend: Einige Kesselwagen des
Güterzuges und der vordere Zugteil des
DmW 147 gerieten in Brand.
Das Lokpersonal vom Bw Posen Hbf, die
Eisenbahner im Gepäckwagen, die Rei¬
senden im Schlafwagen sowie in den fol¬
genden drei vollbesetzten Personenwa¬
gen verbrannten ausnahmslos. Erheb¬
lich war au ßerdem der Sachschaden. Die
mit dem Leben davongekommenen Men¬
schen wurden in den Morgenstunden des
26, Dezember 1942 mit einem Ersatzzug
in Richtung Posen weiterbefördert. Mit
eigenen Augen habe ich in Bentschen
jene Menschen gesehen! - Ihnen sah
man auf den ersten Blick die Schrecken
der vergangenen furchtbaren Stunden
an.
Der Bahnhof Leichholz lag im Betriebs¬
amtsbezirk Schwiebus und gehörte zum
RBD-Bezirk Osten mit dem Sitz in Frank¬
furt (Oder), Wenige Wochen nach dem
Ereignis telefonierte ich mit dem Unfall¬
sachbearbeiter des Betriebsamtes
Schwiebus - sein Name ist mir entfallen.
Er teilte mir mit, daß die Zahl der Toten -
soweit sie überhaupt mit Sicherheit fest-
gestellt werden konnte - 284 betrage.
Mir ist nicht erinnerlich, ob diese furcht¬
bare Eisenbahnkatastrophe mit allen ih¬
ren Folgen in der Presse und im Rund¬
funk jemals bekanntgegeben wurde.
n Birnbaum
(Hifdzychöd)
All diese Fakten habe ich nach bestem
Wissen und Gewissen und aus dem Ge¬
dächtnis niedergeschrieben.
Soweit der Bericht, „me" möchte über
dieses Unglück ausführlicher berichten,
ist aber auf die Hilfe von Ihnen , liebe Le¬
serinnen und Leser, angewiesen . Wer
kann weitere Einzelheiten mitteilen?
Selbst der unscheinbarste Anhaltspunkt
wird uns weiterhelfen. Unterstützen Sie
uns bitte , Tausende Eisenbahnfreunde
interessieren sich für eine klare Bericht¬
erstattung, die wir so schnell wie möglich
veröffentlichen wollen.
Die Redaktion
n Meserttz
tmtazyrzecz)
n Posen
(Poznan)
n Weitstem
(Wofsztyn)
n. Frankfun
(Oden
Topper
{Toporow)
n. Züiiichau
(Sulechöw)
n. Guben
zwölf Wagen drei Schaffner, für dreizehn bis
sechszehn Wagen vier Schaffner, Hinzu kam
mindestens ein Oberschaffner. Die Schaff¬
ner hatten ihre Platze während der Fahrt ein-
zu nehmen. und zwar in der Art, daß der
Oberschaffner jedesmal auf dem ersten Per¬
sonenwagen oben rückwärts gekehrt sitzt
damit er den ganzen Wagenzug übersehen,
auch auf die Signale der Bahnwärter achten
kann. Auf dem selben Wagen sitzt jederzeit
nach vorwärts gekehrt ein Schaffner, um sich
mit dem Maschinisten in Rapport setzen zu
können". Die übrigen Beamten verteilen sich
möglichst gleichmäßig auf die Wagen. Sollte
ein plötzliches Anhalten nötig werden, das
ein Aufsichtsbeamter feststellt, „.,. so hat
derselbe jene Nothwendigkeit dem rück¬
wärts sitzenden Oberschaffner durch Auf ste¬
hen und Schwingen seiner Mütze oder durch
eine Mundpfeife zu signalisieren, damit der¬
selbe die Nachricht durch die nemliche Si¬
gnale an den Maschinenwärter gelangen
läßt, welcher darauf mit der Dampf pfeife so¬
fort das Signal zum Bremsen zu geben hat.
Die Wagenaufsichtsbeamten, welchen
Bremsen anvertraut sind, haben demnach
genau auf das Signal, welches ihnen der Ma¬
schinist zum Bremsen gibt . zu achten ."
MLE ökonomisch stark
Die MLE entwickelte sich zu einem Ökono¬
misch starken Verkehrsunternehmen, Allein
in Kothen wurden 1841 140 519,1842 203 341
und 1843 230 921 Fahrgäste registriert. Infol¬
gedessen mußte bereits im August 1842 das
zweite Gleis von Köthen nach Stumsdorf an¬
gelegt werden. Am 15. Mai 1843 war die
Strecke zweigleisig ausgebaut. Als die di¬
rekte Eisenbahnstrecke Berlin — Magdeburg
noch nicht bestand, befuhr 1843 der erste
deutsche Bahnpostwagen diese Relation
über Köthen.
Schnell wurde das Eisenbahnnetz ausge¬
baut. Am 1, September 1846 konnte die Ver¬
bindung nach Bernburg eingeweiht werden,
die man später über Aschersleben und We¬
geleben weiterführte. Vor 100 Jahren, am 30.
April 1890, war der Bau der Stichbahn von
Köthen nach Aken fertiggestellt. Und
schließlich kam am 28. November 1896 noch
eine 750-mm-spurige Bahn nach Radegast
hinzu, die bald bis Zörbig verlängert wurde
1899 fusionierte diese Bahn mit der 1897 er¬
bauten Dessau-Radegaster zur Dessau-Ra^
degast-Cöthener Bahn (DRC8) Sie fiel 1946
unter die Reparationsleistungen an die
UdSSR.
Gue Elen an gaben
[1] Anhalt . C01 höfische Zeitung» Jahrgangs iß4G bis 1046
[2J Kälhansche Zeitung 30. September 19-30
f3J Serirruiht 192B/SS
[4t Unterhaltungsbeilage Askämä 1925/19
me 9/90 11
eisen
bahn
Gunter von Hartwig (DMV), Leipzig
W-
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LA"-:*,
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1 0 X
r ' t® ||
i
1 MÄV-Lokomorive la 204 mit einem Zug aut freier Strecke bei Badacsony am 28. Augusl 1988
Tabelle T: Betriebsfähige Museumslokomohven de* MÄV sowie weitere,
zur Aufarbeitung vorgesehene Dampflokomotiven,
Musßumslok-
e 02,
MÄV Nt.
Bauart
Hersteller/
Fabhk-Mr/Öj.
Bemer¬
kungen
377 493
377,493
Cn2i
B
II! k 1026
341
Gn2
Wöhlert 739/1882
B
tll 269
335095
Cn2
Stgi 1144/1870
B,t
VA 7111
370 011
Cft2
Budapest 1628/1902
B 2
22 034
275,034
i'öibai
Budapest 5074/1930
B
109 109
302 610
2’Ch2
WLF 2435 1917
B,3
la 204
220 194
2 Bn2
Budapest 1480/1900
B
424 009
424.009
2 ’Dh2
Budapest 5245,'1942
B.4
XII 765
377.041
C021
B,5
411
VDfi2
V,6,11
326.160
Cn2
V
303 002
2 C2'h2
Budapest ./1951
V
324
IC 1'h2
V f 6
328,054
2 'Gh2
V
327,
2Zb2
V7
442,013
1 'D1'h2t
V
375,
rcrh2i
V,6
403.507
l'DhE
V
520
VEh2
V .8
JOS21
Bll
V.9
1
Bn2\
HenseheE 12090 1913
V.10
2
Bn2t
Hen sehet 12091/1913
V.10
Legvnd«
0 Lokomotive ist betriebsfähig aurgearoenet. V LoKomolive ist zut Aufarbeitung vorgesehen, jedoch noch
nicht encfguüig entschieden, 1 — ex Denkmal iffl Bahnboi Hatvan. 2 — ex Brikettlabrik Nagymanyok. 3 = e*
Denkmal Gardony. 4 — bei der angegebenen Fabrik Nr handelt es sich um die Kessel-Nf, 5 — e* Zuckerl a
buk Aca, 6 noch nicht endgülilg entschieden, welche Lokomotive dieser Baureihe erhalten blerbl. 7 —
Da mpl Spender Im Bahn bet nebswerk Hai van, Da viele Teile fehlen, ist eine Aufarbeitung nicht gesichert, & —
Kriegsiokornniive DR-Bfl 52 Auch hier ist noch mcht geklärt, welche Lok erhalten bleibt Vorhanden sind
noch 520 010. 520 030 und 520 074. 9 - ferner lose Dampflok der MÄV. ex Schwellerwerk Dombovar, 10 —
e* Gaswerk Budapest, 11 — UNRRA — S 160 |Typ .Europa') ex US-Transportation-Corps
Museumslokomotiven
in Ungarn
Der Traktionswechsel verlief auf Un¬
garns Schienensträngen ähnlich wie auf
denen in der DDR. Noch in den 60er Jah¬
ren beherrschte die Dampflok nahezu un¬
eingeschränkt das tägliche Bild bei den
Ungarischen Staatsbahnen (MÄV). Erste
Diesellokomotiven importierte man von
NOHAB aus Schweden, tm größeren Um¬
fang folgte aus Lugansk/Woroschilow-
grad (UdSSR) die Baureihe M 62, die der
DR-BR 120 entspricht. Parallel dazu wur¬
den Hauptstrecken elektrifiziert. Die hier
eingesetzten Elloks und weiteren Diesel¬
lokomotiven entstanden nun im eigenen
Land. So verschwanden Ende der 60er,
Anfang der 70er Jahre zunehmend ältere
Dampflokomotiven. Anfang der 80er
Jahre schließlich gab es die Dampftrak¬
tion nur noch im lokalen Reisezugdienst,
vor Nahgüterzügen sowie im Rangier¬
dienst. 1961 rollten auf einigen Strecken
der MÄV nur noch die Baureihen 375
(TC1’h2t) und 424 (2 k Dh2) sowie verein
zelte Exemplare der Baureihe 324
(1’C1’h2). Die letzten Vertreter der Bau¬
reihen 4 II (VDh2 „UNRRA S 160“) und
520 (ex DRG-BR 52) übernahmen ver¬
einzelte Rangierarbeiten, 1963 waren
dann bis auf einige Lokomotiven der Bau¬
reihen 375 und 424 alle anderen Dampfe
lokomotiven abgestellt oder schon zer¬
legt. 1985 wurden bei den MÄV die letz¬
ten Dampflokomotiven planmäßig einge¬
setzt, Vereinzelt dienten außerdem
424er Reserve- oder Bauzugzwecken.
Wie in allen anderen Ländern nahm auch
in Ungarn mit dem „Dampfloksterben“
das öffentliche Interesse an der alten
Technik zu, Kurzentschlossen bewahr¬
ten einige Bahnbetriebswerke Lokomoti¬
ven vor dem Schneidbrenner. Schon vor¬
her plante aber das ungarische Ver¬
kehrsmuseum in Budapest, ausgewählte
Dampflokomotiven für die Nachwelt zu
erhalten. Ein spezielles Eisenbahnmu¬
seum sollte in der Stadt Szolnok aufge¬
baut werden.
Im internationalen Trend folgend, wurde
jedoch ein anderer Weg beschritten.
12 me 9/90
eisen
bahn
Denn Museumseisenbahnfahrzeuge
sind vor altem als rollfähige Exponate ge¬
fragt, Daher wurde die Museumskonzep¬
tion überdacht, die betriebsfähige Aufar¬
beitung ausgewählter Maschinen geprüft
und die Zahl der zu erhaltenden Loks er¬
höht. Darüber hinaus haben die einzel¬
nen Bahnbetriebswerke die Möglichkeit,
eine Traditionslokomotive zu erhalten.
So verfügt man auch in der Zukunft noch
über Ersatzlokomotiven bzw. Ersatzteil-
Spender.
Die betriebsfähige Aufarbeitung kam teil¬
weise in Eigeninitiative eines Bahnbe¬
triebswerkes, z.B. Lok IM 269 in Hatvan
2 MAV-Lokomotive III 269 aus dem Jahre 1970
in Keszihely am 24, Augusl 1988
3 Ebenfalls in Keszthely entstand diese Auf¬
nahme von der MÄV-Lokomoiive 377.493 am
24 August 19B8
4 Niehl nur Lokomotiven bheben erhalten,
auch Luxuswagen gibt es noch. Dieses Fahr¬
zeug stand ebenfalls am 24 August 1 988 in
Keszlhley
3
(ex Denkmat), zustande. In den meisten
Fällen aber wurden die Maschinen im Bu-
dapester Ausbesserungswerk „Jeno
Ländler hergerichtet. Dort konnte 1986
auch die sicher prominenteste Muse¬
umslokomotive, die ex-Südbahn-
109.109, aufgearbeitet werden. Dieser
Veteran stand nahezu 20 Jahre als Denk¬
mal in Gardony am Veleney-See. Die Lo¬
komotiven V 7111 und la 204 erhielten
1987 eine Hauptuntersuchung.
Sehr interessant ist auch das im ehemali¬
gen Bahnhof Paks eingerichtete kleine
Eisenbahnmuseum, Auf dem dortigen
Freigelände stehen drei Lokomotiven.
Bekannter dagegen ist das Schmalspur¬
bahn-Freilichtmuseum in Nagycenk mit
der hier beginnenden Museumsbahn
nach Fertöboz. Schon Anfang der 70er
Jahre wurde diese Anlage von der Gy-
SEV geschaffen. Heute ist dieser Kom¬
plex ein beliebtes Touristikzentrum für
4
Eisenbahnfreunde aus vielen Ländern
Europas.
Ebenfalls im Blickpunkt der in- und aus¬
ländischen Eisenbahnfreunde stehen die
bekannten „Nostalgie-Fahrten", Sie be¬
ginnen jeweils samstags und sonntags
im Budapester West-Bahnhof (Nyugati
puj und enden in Esztergom. Die Züge
verkehren vom April bis Oktober. Außer¬
dem gibt es Sonderfahrten dieser Art
vom Budapester Süd-Bahnhof (Dell pu.)
nach Fonyod. allerdings nur im Juni, Juli
und August. Bei erslerem kommt in der
Regel eine Lokomotive der Baureihe 424
zum Einsatz, beim zweiten Zug die „ex-
Südbahn-109.109'.
In den Tabellen sind alle bekannten Mu¬
seumslokomotiven Ungarns zusammen¬
gefaßt, Für weitere Hinweise ist der Autor
dieses Beitrages dankbar.
Quellenangabe
.Nagyvasuti Voniaiojarmüvek Magyararszagorr,
Ktiztekedesi Do-kumentacjos Valiatai Budapest -SB 5
me 9/90 13
eisen
bahn
Tabelle 2: Eisenbahnmuseum Paks (Freiliebtausstellung)
Tabelle 3; Museumsbahn Fertöboz - Nagycenk - Hidegsek
und Szechenyi - Freilichtmuseum Nagycenk
Tabelle 6: Werkloks, die zur Erhaltung vorgesehen sind
Tabelle 4: Weitere erhaltene Damplloks verschiedener Eigentümer
5 Ausfahrt eines historischen Zuges aus dem Bahnhof Budapest
Deh pu am 20 August 1988 mit der Dampflokomotive 109.109
Fotos: Verfasser
29,674 Cn2
GySEV -
III No 17
490,056
490 053
ex Graz-Köflacher E8< ex Deli Vasut (Südbahn)
ausgestellt in der Halle des VM Budapest.
Varosligeti korut
Cn2 Sigt 3060 i 1BB5, betriebsfähige Tradilions-
lok der GySEV, beheimatet in Sopron
Dn2t 760 mm Mavag / Bp, 5270/1942,
ex Steinbruch Szob: Einsatz vor Sonderzügen
Balatonfenyves - Cs iszta puszta
Dn2t 760 mm Mavag / Bp./.
ex Steinbruch Szob, Einsatz vor Sonderzügen
Kees kernet - Kikskörös
376.461
Brikettfabrik Nagymanyok
376 531
Zuckerfabrik Acs
No. 27
Zuckerfabrik Acs Cn2t (ähnlich BR 377)
Mavag. Bp. 1687/1902
376,630
Zuckerfabrik Sarkad
377.269
Zuckerfabrik Sarkad
SC 2
Zuckerfabrik Sarkad Cn2t
Orenstein 6 Koppel 2912/1908
Museumslok-Bez.
Bauart/
Hersteller/
Bern,
Spur (mm)
Farfk-Nr./Bj.
TRIGIAV (ex 356.301) Cn21/600
Krauss/Mü.
4713/1902
Cn2t/760
Krauss/ü,
7124/1916
1
KINCSES
Cr2t/760
Mavag/Bp.
3767/1914
HANY ISTOK
Cn 21/760
Orenstein & K.
(ex 357.314)
10 726/1923
490.057
Dn2t/760
Mavag /Bp.
5849/1950
2
495.5001
Dn2t/1000
Mavag /Bp.
3782/1915
21
Dn2!/1000
Krauss/Li.
4428/1900
3
ANDRAS (ex 394.023) Cn2t/760
Mavag/Bp
8
/1923
394.057
Cn 21/760
Mavag/Bp
e
/1949
Legunde; B - Eine der beiden betriebsfähigen Damptloks wird an den
Wochenenden auf der Museumsbarin eingesslzl
i - «ü Zuckerfabrik Kaposvar; 2 - e< Siempruch Szob, 3 - ex Siahiwerk
Qzd
370,006 Cn2 ex Brikellfabrik Nagymanyok
377 Cn2t ex Gaswerk Budapest
382,007 Cn2t StEG 1765/1883 ex BHEV-Nr. 704
375.953 VCfnSvt ex Denkmal Kaposvar
Weiterhin sind in Paks ausgestellt: ein 45-bDarnpfkran, ein Triebwa¬
gen, eine Schneeschleuder und ein Wannenlender v. DR-BR 52
Tabelle 5: Lokomotiv- Denkmäler
Lok'Nr.
Bauart
Hersteller-
angaben
Si andon
(Bahnhof)
377092
Cft2t
Balassagyarmal
376.633
rerha
Baja
324.799
rcrh 2
Mavag 4554/1921
Budapesi Ferencvaros
275.118
iBina
Mavag 5155/1938
Cegled
275.020
rsrh2t
Pecs
342.006
VClh2t
Mavag 4174/1916
Vac
377.503
Cn2t
Mavag 2213/1908
Zaiaegerszeg
326,136
Cn2
Debrecen
424.053
2 ’0h2
Budapest - R akosrendezd
324.1518
rC1'n2v
Sopron
375644
rClh 2 t
Tata
376.649
rciiia
Stofük
424.320
£ Dh2
Szolnok
242.001
ZBZhZt
f Strom! i men v.)
Pospökladany
375.657
rerha
Mezfjhegyes
376,613
rerha
(Panzerzug lok)
Miskolc
477.001
Dn2t 760 mm
Diosgyör (b. Miskolc)
490.041
Dn2t 760 mm
MÄVDirektion
Szombalhely
XII h 6633
Cn2t ex
Lokalbahn
Nagykikmda -
Magybecskereki
No. 3, Krauss
München ,. ./1603
Park rieben
VM Budapest
CSJNGER-
VÖLGY
Bn2t Sigi
3438/1890
Kismaros'Veröczmaros
(b Vac)
BHEV ■ No. 28
GANT No. 5
GYOETZOE
Mavag 1688/1902
Nagyleteny
(b, Budapest)
Bodajk
Szekesfehervar
14 me 9/90
eisen
bahn
SVT Görlitz
Einziger noch betriebsfähiger
SVT Göriii 2 . der 175014/019.
der Deutschen Reichsbahn,
absolvierte am 16. und
17. Juni 1990 seine vorerst
letzten Fahrten für ein Rei-
sebüro auf den Strecken
rund um Berlin,
Bevor der SVT nochmals
eineinhalb Jahre zum Ein¬
satz kommen kann, ist eine
Bremsrevtsion fällig. Doch
dafür konnte sich die DR bis¬
her nicht entscheiden. Der
SVT ist maschinensefctig für
eine Höchstgeschwindigkeit
von 160 km/h ausgelegt.
Durch den Ausbau der Ma¬
gnetschienenbremse sind
derzeit jedoch nur 120 km/h
zugelassen. Der Triebzug
soll aber als nicht betriebsfä¬
higes Museumsfahrzeug er¬
halten bleiben.
Im November 1989 wurde
der ehemalige Jugendklub¬
zug „Streckenelektrifizierung"
175005/006 abgestellt, Er
soll wie der 175011/012 als
Ersatzteilspender für den
175014/019 dienen.
Verbleib der Triebzüge:
175001/002 verschrottet,
175003/004 verschrottet.
175005/006 abgestellt Est
Berlin-Rummelsburg,
175007/008 abgestellt Bas¬
dorf, 175009/010 abgestellt
Velten, 175011/012 abgestellt
Est Berlin-Rummelsburg.
175019/014 betriebsfähig Est
Berlin-Ru mmelsburg,
175 015/016 abgestellt Berlin
Wriezener Bahnhof.
Sk.
Letztmalig im Planeinsatz waren
die SVT der Baureihe 175 am
B Juli 1982 als D 581 und D 586
auf der Relation Berlin -
Bautzen - Berlin. Hier der D586
zwischen Eichwalde und Berlirt-
Grünau am 8. Juli 1982.
Foto: B. Sprang. Berlin
Dampfloks werden in Meiningen
weiter Instand gesetzt
Anfang Juli wurde die Mu-
seu msda mpflokomotrve
52 6666 wieder dem Bw Ber-
fin-Schöneweide übergeben.
Im Raw Meiningen weilte sie
zur Haupt Untersuchung
(Schadgruppe L7, L0) und
erhielt den aufgearbeiteten
Kessel der Leipziger Loko¬
motive 525660. Ferner
wurde die Maschine auf
Wunsch des Bw und des
Pflegekollektivs weitgehend
in den Originalzustand zu¬
rückversetzt. Seit einigen
Tagen steht für die 52 6666
außerdem ein Streitrahmen¬
tender bereit, den Eisen¬
bahnfreunde in Köthen aus¬
findig machten.
Die 52er wird künftig wahl¬
weise den bekannten Wan¬
nentender oder den „Floris-
dorfer-Tender mit auf Rei¬
sen nehmen. Ebenfalts im
Raw waren die Museumsio-
komotiven 95027 und
916580 {siehe „me 1 ' 6/90).
Nach den ersten gemeinsa¬
men deutsch-deutschen Ar¬
beiten zeichnet sich ab, daß
das Raw Meiningen künftig
verstärkt Dampfrösser für
Museumsdienste instand set¬
zen wird, tm Juli 1989 wur¬
den dem Meininger Werk die
(private) 24 009 des Eisen¬
bahn-Kuriers und im August
die 01118 aus Frankfurt
(Main) zugeführt. Gegenwär¬
tig werden in diesem Raw
monatlich etwa acht Maschi¬
nen repariert. Sie dienen als
Heizprovisorien. Eine Aus¬
nahme war im April 1990 die
Berliner 52 8079. Nach einer
L6/K7 ist sie voll betriebsfä¬
hig und kann vor Sonderzü-
gen eingesetzt werden. Sie
wird ebenfalls Im Bw Berlin-
Schöneweide vom Pflegekol¬
lektiv betreut und war im
Juni auf der Berliner Fahr¬
zeug-Ausstellung zu sehen.
Mr.
Dieser Personenwagen nach
Musterblatt 1.7. gehört zum
Bestand des Verkehrsmu¬
seums Dresden. ( B me‘ be¬
richtete über die Fahrzeuge
dieser Gattung im Heft 7/88
ausführlich.) Im Raw Potsdam
1989 und 1990 restauriert,
wurde der Oldtimer auf der
Grundlage eines Leihvertra¬
ges am 26, Juli 1990 in das
Museum für Verkehr und
Technik überführt (siehe
Abb.) und im Westberliner
Lokschuppen II aufgestellt.
Foto: W Hens&l, Berlin
Neues zum Schnellbahnprojekt
Im Heft 4/90 informierte „me“
ausführlich über die vorbe¬
reitenden Arbeiten zur
Schneilbahnverbindung von
Hannover nach Berlin, Wie
in der Tagespresse bereits
berichtet, haben die beiden
deutschen Verkehrsminister.
Herr Gtbtner und Herr Dr.
Zimmermann, dazu eine ent¬
sprechende Grundsatzver¬
einbarung abgeschlossen.
Damit wurde eine neue
Etappe in der konkreten Vor¬
bereitung des Vorhabens
eingeleitet. Am 22* August
1990 konstituierte sich in Berlin
der Aufsichtsrat einer „Pla¬
nungsgesellschaft Schnellbahn
Hannover-Berlin mbH“. Alle
weiteren Vorbereitungen zum
Bau der Schnellbahn werden
in dieser Gesellschaft vorge¬
nommen, in der in paritätischer
Zusammensetzung Fach exper¬
ten der Deutschen Reichsbahn
und der Deutschen Bundes¬
bahn Zusammenarbeiten.
Beide deutsche Eisenbahnen
halten an dem Vorhaben fest,
1991 das Ausschreibungsange¬
bot zu veröffentlichen, 1992
mit den Bauarbeiten zu begin¬
nen und die Strecke 1997 in
Betrieb zu nehmen. Hs.
78009 und 93230 künftig in Ueckermünde
Abgestellt und für Ausstellungen vorbereitet werden die Mu¬
seumslokomotiven 78 009 und 93 230 künftig im ehemaligen
Lokbahnhof Ueckermünde des Bw Pasewalk (siehe Abb ).
Jahrelang zweckentfremdet genutzt, wurden hier einst Loko¬
motiven der Baureihen 64 und 74 für ihren Einsatz auf der
Strecke Jatznick - Ueckermünde restauriert. Später über¬
nahm das Bw Pasewalk direkt den Lokeinsatz auf dem dama¬
ligen KBS122C, u.a. mit der Baureihe 78. Neben der 78009,
die schon seit 1987 im Bw Pasewalk beheimatet ist, über¬
nimmt das Bw noch in diesem Jahr die 93 230 des Bw Dres¬
den. Betreut werden die Lokomotiven von der AG 5/22 des
DMV Pasewalk, Gemeinsam mit der Reichsbahn wird diese
AG den Lokschuppen in Ueckermünde sowie dessen Umfeld
wieder zu einem Lokbahnhof der Dampflokzeit herrschten.
Text und Foto: H. Bergmann, ueckermünde
me 9/90 15
\>NW\ \ > NN \ n\N^-W
modell
bahn
Saratoga-mine
miners
iizarg
heatt J
Erzum/adeantage
(Schmal ~/Regeispur)
ktgtlspurqleis
* oberer spttgeiwd umh
fördtrorticke ged*tkt
neue BrucKe
Bach
alte tfolzbrvcke
M 7 25 mm}
Station tone Fine
\ obere Strecke
\ \\
\ geplantes Depot
\ l
Dietmar Wunsch, Mylau
Die Lone Pine
Southern Railroad
Vom 8au einer HO^Antage und von der
Begeisterung für amerikanische Motive
Begonnen hatte meine mode!Ibauerisehe
Laufbahn mit dem Bau verschiedener
Häuser, wie sie im „Wilden Westen" des
vergangenen Jahrhunderts errichtet wur¬
den. Aus Pappe und mit viel Farbe ent¬
standen sie nach den Abbildungen in den
Mosaik-Heften, Das war der Ausgangs¬
punkt, um mich immer intensiver mit der
„Lone Pine Southern Railroad' zu be¬
schäftigen, jener Eisenbahn, die sich in
Colorado befindet. Die Freude an dem
nach diesem Motiv entstandenen „Dio¬
rama" vervielfachte sich, als eine umge¬
baute, defekte PIKO-Lok auch noch Ei¬
senbahnatmosphäre verbreitete. Wenig
später genügte aber auch dieses Stand¬
modell nicht mehr meinen Ansprüchen,
Eine Menge Altpapier und leere Flaschen
waren nötig, um bald zu einer betriebsfä¬
higen Lok, einer Gützold-24er zu kom¬
men. Als solche aber war ihr kein langes
Leben beschiedem Aus der 24er wurde
ebenfalls eine „Amerikanerin", die erste
betriebsfähige Lokomotive. Damit nä¬
herte sich die damalige Modellbahnan-
iage, wenn sie überhaupt die Bezeich¬
nung rechtfertigte, langsam aber sicher
einem US-amerikanischem Vorbild an.
Der Anspruch an die Vorbildtreue wuchs
und damit auch die Zeit, die ich mit dem
Suchen und Studieren geeigneter Litera-
16 me 9/90
modell
bahn
inumtadeanlogc
\ Schmal- ftegetspur)
^ter Landschaft nach zu gestalten
geplantes Depot
Legende
l Bergwerk
Uzardhead * >/ 4
Wendeschleife Schnee schütz- / Schnetioun 'jtf.
Sfat/ütt
tone Pint
Halden, abgestützt
durch Gtbbifi' Hangs f eherung
2 Bergarbeiiersiediung k* m
3 Bedarfshaltestelle
4 rrnners gulch (Bergarbeiter sc Wucht j 6 Verladerampe
5 sogenannte teil tales (Gestelle mit Le 7 Station Lone Pine
derriemen) standen vor Tunneln und Brük 8 Tankstelle
kon, um aul den Zugdäehem befindliche 9 Strafte aus ALlschwellen
Bremset zu warnen Zeichnungen Verfasser
tur verbrachte. Ich entdeckte immer Wie Karl May
neue, interessante Dinge und erschloß Winnetous geistiger Vater hat seine fes-
mir so die gesamte Vielfalt des Lebens selnden Geschichten geschrieben, ohne
der Siedler seit dem großen Treck bis zur
amerikanischen Industriegesellschafl
der Gegenwart. Die Eisenbahn erlangte
bei der Erschließung des Westens, bei
der Nutzung der Reichtümerdes Landes
und der Entwicklung der Landwirtschaft
und Industrie eine große Bedeutung, Da¬
bei entstanden auch zahlreiche Schmal*
Zwang zur Wirtschaftlichkeit, ihrer teil¬
weise spartanischen Ausstattung und ih¬
ren oftmals originellen Betriebsmitteln,
zogen sie mich besonders in ihren Bann.
So entstand dann eine Schmalspurbahn,
die in die Zeit um 1939 paßt. Die Anlage
erreichte immerhin die stolze Ausdeh¬
nung von 1,60 m x 0,80 m. Für mich
wurde hierbei aber deutlich, was andere
auch schon vor mir feststeiften: Der Spaß
und die Freude an der Modeifbahn ist
nicht von der Größe der Anlage abhän¬
gig. Es ergaben sich immer neue Motive
und Anregungen, die letztlich auch ver¬
wirklicht wurden. So baute ich auch ir¬
gendwann amerikanische Autos nach.
Sie paßten allerdings in keiner Weise in
die von mir dargestellte Pionierzeit des
vergangenen Jahrhunderts.
1 Oie Bl echträg erb rücke. die sich mit einem
Widerlager aut den Rest der ehemaligen Holz
brücke stützt, hat einmal einen Anstrich erhallen
und dann me wieder Der Mack-Schienenbus
hält an einer Bedarfshaltestelle, an der gerade
ein Farmer seinen Lkw entlädt,
2 Die Arbeiier der Saraiooga-mine streiken«
in eigener Anschauung die Orte, an de¬
nen seine Helden agierten, zu kennen.
Auch mir standen nur Bücher, Bilder u. ä.
zur Verfügung, Auch ich bereiste noch
nicht das Land, das ich im Modell nach¬
gestaltete, Bis in das Jahr 1979 reichen
die Anfänge der jetzigen H0 m -Schmal-
spuranlage zurück. Aus einem Kreis und
sich der heutige Gleisplan. Ich kann ver¬
sichern, daß auch dieser Zustand nur ein
vorübergehender sein wird. Mich stört es
keinesfalls, daß die Anlage „nie fertig“ ist.
Jm Gegenteil, ich baue, was gerade Spaß
macht und empfinde dabei viel Freude.
Wegen meiner Thematik und der Tatsa¬
che, daß es in unseren Geschäften für
Anlagen nach amerikanischem Vorbild
keine Modelle gibt, baue ich alles selbst.
Schienen- und Straßenfahrzeuge, Hoch¬
bauten aller Art und Brücken entstanden
ebenso wie die vielen Kleinigkeiten, die
die Anlage erst lebendig werden lassen.
Ich möchte auch Interessantes sehen,
wenn gerade kein Zug fährt. Wenn sicher
auch manches Modell noch nicht in alten
Details zufriedenstellend gelungen ist,
so war dessen Bau doch interessant und
brachte Genugtuung, weil man es ge¬
schafft hatte. Es wird durch ein besseres
ersetzt, wenn dies die Bedingungen er¬
lauben. Immer wieder suchte ich für
meine Modelle nach neuen Materialien
spurbahnen. Mit ihrem unbedingten einem verschlungenen Oval entwickelte
me 9/90 17
medell
bahn
4
3 Ein BEjck in den Ort Lone Pme mit Saloon 5 Bestens eingelangen wurde das Milieu des
und Gebäude der Min engeseil schaft, .Wilden Westens“ mit der H0 m -Anlage
4 Die durch Hotzabstützungen gesicherten Ab¬
raumhalden der Mine, Das Auto im Vordergrund
entstand aus Suralin. Fotos: Ch. Freund, Greiz
bzw, Arbeitsmethoden. Neben der Ver¬
wendung handelsüblicher Bausätze, aus
denen ich geeignete Teile entnahm,
baute ich Gebäude auch aus Gips. Stra-
ßenfahrzeuge entstanden aus Pappe und
Suralin. Auf der Grundlage von Fahrge¬
stellen der Nenngröße TT bastelte ich un¬
ter Benutzung von Sperrholz, Messing,
Zeichenkarton und Draht meine amerika¬
nisierten Lokmodelle. Wenn vielleicht
auch nicht jedes Detail einer mit Be¬
triebsnummer belegbaren Vorbildloko¬
motive entspricht, so glaube ich den¬
noch, daß die Modelle die typisch ameri¬
kanische Ausstrahlung haben. Es befrie¬
digt mich vollends, daß meine Anlage
und alle darauf befindlichen Dinge den
Ort des Geschehens und die Zeit, die ich
auswählte, so wiedergeben, wie es hätte
gewesen sein können. Für mich nehmen
Spaß und Fantasie bei der Gestaltung
der Modellbahn einen breiten Raum ein,
Ausblick
Da ich mich nun schon ein Jahrzehnt mit
dieser speziellen HO^-Anlage beschäf¬
tige und daran immer noch nicht die Lust
verlor, sind weitere Dinge in Arbeit oder
in der Planung. Zwischen der „alten“ An¬
lage und dem neuen Bahnhofsfetl „Lone
Pine 11 wird noch das Landschaftsteii ge¬
staltet, Auch das Lok-Depot existiert erst
in der Vorstellung. Es wird an der Station
„Lone Pine“ entstehen. Neben verschie¬
denen Schienenbussen baute ich bisher
fünf Dampfloks auf Fahrgestellen von
TT-Modeilen. Hinzu kamen diverse HO-
Rege i spur Io ks von Vorbildern, die mir
gefielen, auch wenn sie nicht auf der An¬
lage verkehren können.
Stünde ich aber nochmals am Anfang
und müßte mich entscheiden, wählte ich
wohl den Maßstab 1:43,5 mit der Spur¬
weite 16,5 mm. Viele Modelle kommen in
dieser Nenngröße meines Erachtens
besser zur Geltung,
18 me 9/90
modell
eisenbahner
7. Verbandstag
des DMV
Schwerin, die künftige Landeshauptstadt
von MecKienburg-Vorpommern, war vom
6. bis 8. Juli 1990 Gastgeber für den 7.
Verbandstag des Deutschen Modellei¬
senbahn-Verbandes (DMV). Neben ei¬
nem reichhaltigen Exkursionsprogramm
stand zweifellos der 7. Juli 1990 im Mit¬
telpunkt des Geschehens. An diesem
Tage fand die eigentliche Beratung statt.
Erstmals nahmen daran Gäste aus der
Bundesrepublik, unter ihnen der Vorsit¬
zende des Bundesverbandes Deutscher
Eisenbahn-Freunde e. V., Herr Sethe,
aus Österreich Herr Binder und aus Dä¬
nemark Herr Damm teil.
In einer dem Rechenschaftsbericht fol¬
genden sehr vielfältigen und selbstbe¬
wußt geführten Diskussion wurde um
eine optimale Zukunft des DMV gerun¬
gen. Grundlage dazu bildete u. a. ein drit¬
ter Entwurf des neuen Statuts dieses
künftigen Dachverbandes, der schlie߬
lich mit Änderungen und neu gefaßten
Passagen auch angenommen wurde.
Künftig versteht sich der DMV als Dach¬
verband für eingetragene Vereine auf
dem Territorium der DDR, die sich mit der
Modelleisenbahn, der Eisenbahn und
dem Nahverkehr beschäftigen. Die bis¬
herigen acht Bezirksvorstände werden
als Regionalverbände weiter bestehen
und vor allem jenen Arbeitsgemeinschaf¬
ten mit Rat und Tat zur Seite stehen, die
aufgrund des derzeit verbindlichen Ver¬
einsgesetzes noch nicht als eingetra¬
gene Vereine wirken können.
Eindeutig sprachen sich die Delegierten
für eine Zusammenarbeit mit dem BDEF,
jedoch gegen eine schnelle Vereinigung
aus. Auch künftig wird die Deutsche
Reichsbahn eng mit dem DMV kooperie¬
ren. Die bewegte Zeit erfordert allerdings
ein schnelles Reagieren auf weitere Ver¬
änderungen, die sowohl das Statut als
auch zentrale Beschlüsse betreffen wer¬
den. Und so dürfte ein außerordentlicher
Verbandstag im Jahre 1991 nicht ausge¬
schlossen sein.
Dem neu gewählten Vorstand gehören
als Vorsitzender Herr Reiner Enders, ais
seine Stellvertreter die Herren Günter
Mai und Helmut Reinert, als Geschäfts¬
führer Herr Manfred Neumann, als
Schatzmeister Frau Ruth Hundt sowie
die Vorsitzenden der Kommissionen für
Museumsbahnen Herr Claus Burghardt,
Nahverkehr Herr Heinz Haase, Nach¬
wuchsarbeit Herr Hans-Dieter Weide,
Wettbewerbe Herr Wolfgang Hanusch,
Öffentlichkeitsarbeit Herr Rudolf Starus
und Technik Herr Olaf Herfen an. Neben
der neu zu bildenden Kommission Muse¬
umsbahnen bleibt auch die Kommission
für Eisenbahnfreunde mit verändertem
Arbeitsprofil bestehen, Der Vorsitzende
ist noch zu berufen.
i
Der Vorstand des DMV sieht einer ar¬
beitsreichen Zeit entgegen. Das Zusam¬
menwachsen der beiden deutschen
Staaten und die veränderten Lebensum¬
stände erfordern nicht nur neue Denk¬
weisen, sondern ganz neue Wege, um
Gleichgesinnte — ob Modelleisenbah¬
ner, Eisenbahn- oder Nahverkehrs¬
freunde — für ein sinnvolles Miteinander
im Dachverband DMV zu begeistern.
Für die bisher geleistete Arbeit erhielten
in Schwerin 3 Freunde die Ehrennadel
des DMV in Silber und 33 Freunde die
goldene Ehrennadel. Ehrenmitglied im
Vorstand wurde Dr. Ehrhard Thiele, lang¬
jähriger Präsident des DMV,
Bleibt noch all denen ein herzliches Dan¬
keschön zu sagen, die zum Gelingen des
Verbandstages beigetragen haben, vor
allem der Generaldirektion der Deut¬
schen Reichsbahn und dem DMV-Regio-
nalvorstand Schwerin. Der 7. Verbands¬
tag wird trotz zahlreicher Veränderungen
und vieler zeitbedingter Widersprüche in
guter Erinnerung bleiben.
Wolf-Dietger Machel
1 Hauptuntersucht wartet die 52 6666 am 4. Juli 1990 im Heimat-Bw
Berlin-Schöneweide auf die Weiterfahrt zum DMV- Verbandstag nach
Schwerin. Das Foto beweist, wie viele Mühe sich die Eisenbahner des
Raw Meiningen gegeben habem um der 52er äußerlich wieder das
Qriginalbild zu geben: Lichtmaschine vor das Führerhaus, Dampfverteüer
in das Führerhaus versetzt, Rohrleitungen und Strahl- sowie Luftpumpen
ummantelt {Frostschutz),
Der im „me" 7/90 veröffentlichte Kommentar „Immer wieder putzen“ war
Anlaß, daß sich alle Verantwortlichen noch einmal an einen Tisch setzten
und berieten, weiche Anstrengungen künftig notwendig sind, um diese
Museumslok zu pflegen. Wenn auch in diesem Kommentar bis dahin
Positives unterschlagen wurde, kam durch dieses Gespräch schließlich
eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Bw und Pflegekollektiv her¬
aus. Der Leiter des Bw ist heute die treibende Kraft beim Erhall dieses
Techntkdenkmals.
Fotos: L. Bastubbe. Berlin (1): W.-D. Mache!, Berlin {2)
2 Zum Exkurstonsprogramm des DMV-Verbandstages gehörte am 7. Juli
1990 auch eine Stippvisite zur Rostocker Straßenbahn, ln Rostock-
Marienehe sorgte eine Fahrzeug-Ausstellung für großes Interesse. Viel
Zuspruch fand hier dieser LÖWA-Zug, der über drei Jahrzehnte zum
Rostocker Stadtbild gehörte.
me 9/90 19
modell
bahn
Reisezugwagen-
Verschnitt
t Teil
Wir wollen an dieser Stelle nicht erörtern,
was man unter dem Begriff Verschnitt al¬
les einzuordnen vermag , Vielmehr wol¬
len wir Anregungen zum zielgerichteten
und auch erfolgreichen „ Verschneiden“
geben , Erfahrungen darüber hielten wie¬
derum zwei Leser unserer Zeitschrift auf
dem Papier fest. Ihre Zuschriften hat Pe¬
ter Zander , ein Spezialist der Reisezug-
und Triebwagengeschichte, in unserem
Auftrag erneut r> verschnitten tr und zu ei¬
ner mehrteiligen Beitragsfolge zusam¬
mengefaßt. Die erste veröffentlichen wir
im folgenden ,
Die Redaktion
Varianten preußischer Durchgangs-
Personenwagen
Mit etwas Geschick kann man den Wa¬
genpark in der Nenngröße TT um einen
dreiachsigen Oldtimer der Gattung G3i Pr
96 erweitern. Dazu werden zwei
zweiachsige Oldtimer der Gattung Ci Pr
92 mit geschlossenen Vorbauten benö¬
tigt (BTTB Kat.-Nr. 3124). Die Wagen
sind zunächst vollständig zu demontie¬
ren. Beide Gehäuse zersägt man gemäß
Abb. 1. Der neue Wagenkasten entsteht
durch Zusammenkleben der beiden be-
maßten Teile. Das einzelne Fenster ge¬
hört zur Toilette. Es wird deshalb mit
weißem Papier hinterlegt. Das Fenster
auf der gegenüberliegenden Wagenseite
bleibt durchsichtig.
Die Umbauten am Untergestell sind um¬
fangreicher, Die Untergestelle werden,
wie auf Abb. 2 dargestellt, zersägt und
nach Abb. 3 wieder zusammengeklebt.
Dabei sind die Teile A und B um 180 Grad
zu drehen, da der Abstand der äußeren
Radsätze von der Pufferbohle vergrößert
werden muß. Um eine höhere Stabilität
zu erreichen, befestigt man die einzelnen
Teile auf einem durchgehenden Plast¬
streifen. In diesen werden mit einem war¬
men Lötkolben die Kupplungsfedern ein¬
gedrückt.
Auf den Einbau eines beweglichen, mitt¬
leren Radsatzes habe ich verzichtet, da
die Fahrsicherheit auch so vorhanden ist.
Sollte der Wagen dennoch zum Entglei¬
sen oder Klemmen neigen, sollte der
mittlere Radsatz an der Unterseite flach
gefeilt und in das Achslager eingeklebt
werden. Er schwebt dann über den
Schienen.
Die Trittstufen sind auf das Fahrgestell
aufzukleben. Vorher mußman die Zapfen
an der Unterseite des Verbindungsste¬
ges abschneiden.
Der Wagenkasten wird mit zwei Schrau¬
ben zwischen den Radsätzen am Fahr¬
gestell befestigt. Deshalb paßt man in
den Wagenkasten zwei Plaststreifen mit
einem entsprechenden Gewinde ein.
Wer sich diese Mühe nicht machen
möchte, kann den Wagenkasten auch
ankleben. Die Ballasfstücke sind nicht
mehr verwendbar. Sollte der Wagen zu
leicht sein, so sind vom Bailaststreifen
Stücke abzusägen, die zwischen den
beiden Piaststreifen Platz haben und auf¬
geklebt werden. Abb. 4 zeigt den fertigen
Wagen. ß. Matzke> Delitzsch
i
2
Ergänzend zu diesem Umbauvorschlag
sei angefügt, daß zu dieser Wagengat¬
tungauch Fahrzeuge mit einer oder zwei
offenen Stirnplattformen gehörten. Als
Beispiel hierfür steht ein C3i Pr 91a. Ver¬
gleichen wir das umgebaute Modell (Abb,
4) mit der Vorbildskizze (Abb. 5), sind
weitere Details erkennbar, die am Modell
noch ergänzt werden könnten.
Quellenangabe
Konrad, EnnJ. Dre Reisezugwagen der deutschen
Länderbahnen Band 1:
Preußen, Franfch’sche Verlags Handlung Stuttgart, 1902
a d c Ö
r
—s— i _
Abfall - -
□
P
pi
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i
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GDI
U
Abfall
L
Schnitte an den Wagenkästen
20 me 9/90
modell
bahn
Das Modelt des C3i Pr 96 Foto: B Matzke, Delitzsch (4); Zeichnungen: Verfasser {1 bis 3), Sammlung P, Zander, Grube {b Potsdam} (5)
5
C3i Pr 91P
M VI (TT)
Maßzeichnung von C3i Pr 91 a
AKTT — der Arbeitskreis TT-Modellbahn e. V.
Wenn auch nicht so zahlreich,
sind die TT-Freunde in der
Bundesrepublik doch nicht min¬
der aktiv als die in der DDR,
Seit 1977 zusarnmengeschlos-
sen im Arbeitskreis TT-ModelJ-
bahnen e,V. (AKTT), setzen
sie sich gemeinsam dafür ein,
daß die 12-mm-Bahn als „Spur
der Mitte" nicht untergeht. Ne¬
ben dem Modelleisenbahnbau
im Club wird die gegenseitige
Information, beispielsweise
über die Hersteller und Ihre
Produkte (siehe Aufstellung),
ganz großgeschrieben. Der TT-
Kurier als Clubzeitschrift und
Ausstellungen sind ein wesent¬
liches Mittel, um die Aktivitäten
der TT-Freunde in der Öffent¬
lichkeit bekannt zu machen.
Unier dem Titel: „TT — Die
Spur der Mitte u veranstaltete
der Arbeitskreis TT Modellbahn
e, V. die zweite große Modell¬
bahn-Ausstellung am 4, und 5.
November 1989 in den Räu¬
men der Lenneper „Klosterkir¬
che', ein Haus, welches in
Remscheid-Lennep als Kultur¬
zentrum dient.
Auf dieser Modellbahnmesse
war alles ausgestellt, was bis
heute in der Nenngröße 1:120
gefertigt und erschienen ist.
Wer also Interesse hat. wende
sich bitte an Dr. Jürgen Kunze,
Ludwigstraße 126, D-6050 Of¬
fenbach.
Die Hersteller
TT-Bahnen Zeuke GmbH, Stör-
kower Straße 152—156, DDR-
Berlin, 1055 (Großserienher¬
steller). KRÜGER TT, Sudeten¬
straße. D-6330 Wetzlar (Fahr¬
zeuge Gleise), Dr, Kunze TT,
Ludwigstraße 126, D-6050 Of¬
fenbach (Fahrzeuge, Beschrif¬
tung), JEIKE MODELLTECH¬
NIK, Rüselstraße 10h, D 4300-
Essen (Fahrzeuge), KRONER
TT, Postfach 1372. D-771Q Do-
naueschingen (Fahrzeuge).
ELMO K. Döring. Ellenbogen¬
gasse 13, D-6200 Wiesbaden
(Fahrzeuge, Fahrregier), R.
SCHREIBER GmbH, Postfach
24 53. D-8510 Fürth (Importeur
für TT-Bahnen Zeuke GmbH),
MODELLBAHNEN H. KLÜS-
SENDORF, Alter Markt, D-5630
Remscheid-Lennep (Kunden¬
dienstservice für alle TT-Bah¬
nen, Wagenmodefle). AKTT
me 9/90 21
modell
bahn
Bau eines
TT-Lichtsignals
Das heutigen Ansprüchen nicht
mehr gerecht werdende Ausse¬
hen der handelsüblichen Licht-
Signale und die Tatsache, daß
sie nur über zwei Optiken ver¬
fügen, veranlaßen mich, selbst
Signale zu bauen
Ausgangsmaterial für die Teile
1 und 3 (Abb.) ist dünnes
Blech, In den Signalschirm
(Teil 1) bohrt man die Löcher
für die durch Uchtemitlerdio-
den (LED) nachgebildeten Opi-
ken Dabei ist auf Paßgenauig¬
keit zu achten. Die beiden La¬
schen des Signalschirms wer¬
den dann nach hinten gebogen
und mit dem Mast (möglicher¬
weise von einem handelsübli¬
chen Signal) verlötet. Unten ist
der Signalmast etwas aufzu
spreizen und dann aul Teil 3
zu löten. Durch die mittlere
Bohrung in Teil 3 sind die Zu¬
teilungen (isolierte Spulen¬
drähte) für die LED zu führen.
Der Signalschirm dient als
Masseleiter, so daß jeweils ein
Pol der LED direkt dort angelö¬
tet wird. Teil 2 biegt man aus
Kupferdraht und lötet es ent¬
sprechend der Skizze am Si¬
gnalschirm an. Über den Si¬
gnaloptiken kann noch ein
1 mm breiter Blendschutz ange¬
bracht werden Mit der ab¬
schließenden farblichen Be¬
handlung ist das Signal fertig-
gestelJt
So entstand ein Lichtsignal im
Maßstab 1:120, das in puncto
Fallbieistift als Handbohrer
Oft sind bei Fahrzeugmodellen an unzugänglichen Stellen feine
Bohrungen für Griffstangen, Rohrleitungen usw. anzubringen.
Gut bewährt hat sich ein Handbohrer, der aus einem handelsübli¬
chen Fallbleislift (kurze Ausführung) hergestetlt wurde und be¬
quem mit einer Hand zu bedienen ist.
Auf dem herausschraubbaren Spitzer wird im Abstand von 5 mm
zum Belstiflende ein ausgedientes Kugellager (625) weich aufge¬
lötet.
In den Minenraum kommt ein loses Stück Rundstahl oder -mes-
sing 0 2 mm x86mm als Einspannlängenbegrenzung. Die Spann¬
zange nimmt Spiralbohrer von 0,3 mm bis 2,2 mm 0 auf, wobei
die dünneren Bohrer am Schaftende mit Kupferfolie bis zum
Durchmesserausgleich zu umwickeln und weich zu verlöten sind.
Beim Bohren liegt das Kugellager in der Handinnenfläche; mit
den Fingern wird die Drehbewegung ausgeführt,
R Köhler. Gera
Vorbiidtreue kaum noch Wün¬
sche übrig läßt und auch von
jenen Modelleisenbahnern ge¬
baut werden kann, die nun ein
mal keine Supermodeltbauer
sind und nicht unbedingt wer¬
den wollen.
Text und Zeichnung:
K.-J. Thom> Berlin
Dank an BTTB
Beim Betreiben meiner TT-An-
lage bin ich mit den Weichen¬
antrieben recht zufrieden - bis
auf das relativ weiche Plaste -
material für den schwarzen
Weichenstellhebef. der durch
den Magnetantrieb hin- und
herbewegt wird. Bei häufige¬
rem Betätigen einer Weiche
nutzt sich der kleine Dom mit
der Zeit ab, so daß der Hebel
samt der Weichenzunge nicht
mehr umgestellt wird. Da die
nächste Vertragswerkstatt bzw.
Dienstleistung nur Loks repa¬
riert. wandte ich mich an den
hilfsbereiten Kundendienst von
BITS, Innerhalb weniger Tage
bekam ich nicht nur eine Liste
mit den einschlägigen Ver¬
tragswerkstätten, sondern zu¬
gleich einen Beutet mit mehre¬
ren Weichenstellhebeln zur
Selbstreparatur. Herzlichen
Dank auf diesem Wege.
F. Weder. Helmsdorf
(ti. Stolpen)
Wann kommt besseres
Gleis vom BTTB?
Einige Bemerkungen zu den
Berliner TT-Bahnen (BTTB).
Dieser Betrieb sollte mehr aut
Kunden wünsche reagieren Wir
TT-Bahner können nicht ver¬
stehen, weshalb BTTB nicht
endlich gutes Gleis bringt -
Vollprofit mit echtem dunkel¬
braunen Schwellenband Krü¬
ger in Welzlar hat zwar ein
neues TT-Gleis, aber einmal
2 mm, dann 1,8 mm hoch, das
Schwellenband nur in Fiexform
- Weichen ohne Antrieb - das
ist alles nur eine halbe Sache!
G. Greuf. Flensburg
Ein
Dampflokgeräuschgenerator
Die links vorgestellte Schaltung er¬
möglicht das Geräusch einer Dampflok. Mit
Tal kann ein Pteifton eingeschaltet wer¬
den. Das Zischen wird durch einen
Rauschgenerator erzeugt, wobei als
Rauschquelle VT6 mit konstanter Strom¬
speisung durch VT 7 dient. Von den Tran¬
sistoren VT8 bis VT 10 wird die Rausch¬
spannung verstärkt und steht dann an C7
zur Verfügung. Um ein Intervall-Zischge-
räusch wie bei einer Dampflok zu errei¬
chen, wird die Lautsprecherstufe VT ii an
der Basis durch VT 3 gesteuert. Als Takt¬
generator wirken VT5 und VT 6. Mit den
Werten der Bauelemente C 4/C 5 und R7/
R8 können Zischgeräuschlänge und -pau¬
sen variiert werden.
22 me 9/90
modell
bahn
HO-Lichtsignale mit
Lichtemitterdioden
Da die im Handel angebotenen Lichtsi¬
gnale nicht mit meinen Vorstellungen übef-
einstimmen, entschfoßicb mich, Lichtsä-
gnale selbst zu bauen. Dafür sind erforder¬
lich:
- 0,1mm bis 0,3 mm starkes
Messingblech,
- Kupferdraht (0 0 P 3mm).
- Lichtemitterdioden (LED)
Q A17, 27, 37 (rot, grün,
gelb) und
- Vorwiderstände (850 n, 0,1 W).
Ist der Bau einer großen Anzahl von Si¬
gnalen vorgesehen, empfiehlt sich, die
Einzelteile komplett anzufertigen und eine
einfache Vorrichtung zum Biegen und
Loien der Maste herzustellen.
Einige Details zum Anfertigen der Signale:
Bevor ich die Signalschirme ausgeschnit¬
ten habe, entstanden erste Bohrungen für
die LED.
Für das Befestigen der Steigeisen an der
hinteren Seite der Maste hat sich folgende
Arbeitstechnik bewährt;
Der Kupferdraht wird gerichtet und stumpf
angelotet. danach abgeschnitten und erst
dann auf die endgültige Länge und Form
gebracht. Für den Boden der Sägnalbühne
kann man Gaze verwenden.
Die Schuten werden mit Hilfe eines Büroio-
chers aus 0,1mm starkem Messingblech
hergeseklt, anschließend geteilt und über
einen 3-mm-0-3piratbohrerschaf! gebo¬
gen. Sie können an den Signalschirm gelö¬
tet oder geklebt werden. Der Drahtrahmen
für die Bühne wird von außen mit der Gaze
verlötet und anschließend ausgeschnitten
und befeilt.
Zur Farbgebung: Mast: betongrau; Bühne,
Steigeisen. Geländer und Signalschirm:
schwarz: Mastschild; weiß-rot-weiß.
Beim Einbau der LED ist darauf zu achten,
daß die Anschlußfahnen unterschiedlich
Stückliste
Nr.
Stück
Bezeichnung
RohmaBe (mm)
1
1
Signalschirm
12x22x0.3
2
1
Mas!
15x60x0,2
3
1
Masthintertei!
3x60x0,0,2
4
1
Mastschild
3x25x0,2
5
5
Steigeisen
0,30x4
6
4
Schute
r3x3x0,1
7
1
Geländer
0,30x47
8
1
Rahmen
0,30x30
9
t
Boden für Buhne
10 x10 Gaze
10
1
Strebe
0,30x11
lang sind (Anode lang. Kathode kürzer).
Vor dem Einlöten müssen die Anschlußfah¬
nen gekürzt werden, die Anode auf etwa
5 mm und Kathode auf etwa 10 mm. Letz¬
tere wird anschließend vorsichtig nach
vorn umgebogen und mit dem Signal-
schirm verlötet.
An der Anode (Pluspol) wird dann der
durch den Mast führende und mit dem Vor¬
widerstand ergänzte Abschlußdraht ange-
iötet.
Beim möglichst kurz zu haltenden Lotvor¬
gang ist die Wärme mit einer Zange von
den LED abzuführen. Wer auf jene Sägnal-
bilder verzichten will, für die zwei LED not¬
wendig sind, kann auch nur einen Vorwi¬
derstand benutzen. Die Schaltung des Vor¬
widerstandes richtet sich nach der ange¬
wendeten Grundschaltung,
Die Signale werden mit Zeitschalter und
Blinkgeber ergänzt. Der Zeitschalter er¬
möglicht das Rückstellen aut rot. und der
Blinkgeber ist für grün oder gelb blinkende
Fahribegriffe, wie Hl 14, HtlSa, Hl 17 und
HI19a vorgesehen. Für die Schaltung der
einzelnen Signalbegriffe wurden die Wei¬
chenantriebe hinzugezogen, Einzelheiten
über Lichtsignalschaltung sind im „ene' J 2/
79 ,3.49 bis 53 r und 11/87, S.22 bis 24,
nachzulesen.
Text und Zeichnungen:
G. HaUwich r Coswig
Der Pleifton wird mit einem
Multivibrator VT 1/VT2 er
zeugt und über Ta 1 zur
Lautsprecherstufe geschal¬
tet. Der Pfeifton kann durch
die Werte von G VC 2 und
R2/R3 beeinflußt werden.
Zur Abstrahlung des Zisch-
und Pfeiftons dient der Laut¬
sprecher BL. Wird die
Brücke A~B geschlossen, ist
ein Zischgeräusch zu hören
(RP 2 ändert die Taktfre¬
quenz). Schließt man die
Brücke A-C t ist die Taktfre¬
quenz von der Fahrwechsel-
Spannung abhängig. Die
Schaltung kann auf einer
Leiterplatte nach Abb.2 auf¬
gebaut werden. Für die
Schaltung eignen sich Sili-
ziumtransistoren aus der 8a-
stelkiste (Werte siehe Aöb 1).
Die Leiterplatten können auch bei der Fa. Berkenkamp, Königs-
heideweg 271, Berlin. 1197, zum Preis v&n DM9.10 lötfertig und
DM5,10 ungebohrt per Nachnahme bestellt werden (Beat.-Nr.
„me" 9/90/2).
Text und Zeichnungen W. Kuchnoeski, Königs Wusterhausen
me 9/90 23
modell
bahn
Ing. Siegfried Woflin (DMV), Berlin
Eine Gartenbahn
entsteht
7, Teil: Lokbau — Dampfmaschine
{Fortsetzung aus „me" 9/89,
Seiten 22 bis 25)
Nach der Beschreibung des Rahmens
und des Kessels sowie einiger Hilfsein¬
richtungen der Lokomotive soll jetzt über
den Bau der Dampfmaschine berichtet
werden.
Der im Kessel erzeugte Dampf sammelt
sich In der höchsten Stelle, und zwar im
Dom. Von hier aus gelangt der Dampf in
die Zylinder, wo er die Kolben durch sei¬
nen Druck bewegt. Dabei verliert der
Dampf einen beträchtlichen Teil seiner
Energie und wird schließlich durch das
Blasrohr und den Schornstein ins Freie
gedrückt.
Der Dampfdom
Im Dampfdom ist der Regler unterge¬
bracht (Abb. 1). Bei älteren, besonders
Schmalspurlokomotiven, besteht er aus
einer Spindel, die ähnlich wie ein Ventil
einen Weg freigibt, das durch entspre¬
chende Öffnung mehr oder minder
Dampf durchläßt. Natürlich existieren
noch viele andere Konstruktionen, an de¬
nen ganze Erfindergenerationen experi¬
mentierten, Einer davon ist der im hier
vorgestellten Model! eingebaute Flach-
regier. Es handelt sich um zwei Platten,
deren Berührungsoberfiächen geschlif¬
fen wurden und die sich mit Hilfe des
Wasserfilms und des darauf lastenden
Dampfdrucks gegeneinander abdichten.
Diese kreisförmigen Platten, mit einer
gemeinsamen Achse, erhielten je zwei
sektorenförmig ausgearbeitete Schlitze.
Liegen diese Öffnungen übereinander,
strömt Dampf durch das anschließende
Kupferrohr, welches sich in der Rauch¬
kammer teilt und zu den Zylindern führt.
In diesen Abzweig mündet auch die Öl¬
druckleitung ein. Das Öl schmiert Schie¬
ber und Kolben. Bedingt durch die engen
Verhältnisse in Rauchkammer und Rah-
mendurchführung bestehen diese Lei¬
tungen aus drei Teilen, Die elastische
Abdichtung ermöglicht eine aufgeiötete
Gewindebuchse, ein O-Ring und eine
Überwurfmutter (Abb. 2).
Die Zylinder
Der Dampf kommt jetzt In einen „Vertei¬
ler“, den Flachschieberkasten. Durch
das Hin- und Hergehen des Schiebers
gelangt der Dampf abwechselnd in den
vorderen und hinteren Zylinderraum, wo¬
durch der Kolben ebenfalls bewegt wird.
Gleichzeitig gibt letzterer dann die druck-
lose Zylinderseite frei, damit der Dampf
dort wieder ausströmen kann, wenn die
andere Zylinderseite mit energiereichem
Frischdampf gefüllt wird. Diese gegen¬
seitigen, aber abhängigen Steuerbewe¬
gungen zwischen Schieber und Zylinder¬
kolben werden durch eine sinnvolle Steu¬
ermechanik — auch Kulisse genannt —
bewirkt.
Zurück zum Zylinder: Es wird vielfach in
der Literatur empfohlen, ihn aus Stahl
gießen zu lassen und anschließend durch
Drehen, Bohren, Fräsen und Schleifen
zu bearbeiten. Der hier verwendete Zy¬
linder entstand in Leichtbauweise und
wurde aus Einzelteilen zusammenge¬
setzt (Abb, 3). Der oben auf dem Zylin¬
dergehäuse befestigte Schieberkasten
besteht aus vier genau rechtwinklig ge¬
frästen Stahlstücken mit einem Deckel
und oberflächengeschliffenem Stahlbo¬
den. Auf diesen werden die Schlitze an-
Oampfdom
-
/Feder (Niro}
f /U-Scheibe
„ -> /Schraubt
1 / / /
^ zum Begier he bei
-Buchse
ein getötet
Kess efman tef
Hohr zu den Zylindern
Bampfnhr zum Zylinder
Oam pfzutcfto/jgsmAr
z'ztz t-h
t..L
. ... ,1
—
±_,_*.. ■ ,T
Überwurf'/ QRing
mutter
aufgelätttts
Oewinderehr
1 Tellerregler und weitere Details am Dampf¬
dom
2 Elastische Rohrverbindung
3 Die Zylinderteile
24 me 9/90
modell
bahn
gerissen, gebohrt und mit einem Finger¬
fräser längsgefräst, Darauf gleitet der
Messing- Flach- oder Muschelschieber.
Er öffnet abwechselnd die Schlitze, wo¬
durch der Dampf in den vorderen Zylin¬
derraum strömt, während der Abdampf
unter dem Schieber in den Ausströmka-
nal entweichen kann. Um ein exaktes
Aufliegen und Abdichten zu gewährlei¬
sten, wurde auch die Schieberunterseite
geschliffen, Die vier erwähnten Teile
mußten zu einem Rahmen verlötet und
mit Bodenplatte und Deckel erschraubt
werden. Eine Lage geöltes Papier dazwi¬
schen bildet die Dichtung,
4 Schnitl (furch den Dampfzylinder in der
Schieberstellung für die Dampfeinströmung in
den vorderen Zylinderraum
1 — Schieberkasrengehäuse
2 — Schieberkastendeckei mit Schrauben
3 — Dampfzuleitungsrohr
4 — Musch ei sc hi eher
5 — Führungsbuchse für Schieberstange, $.a. 7
6 — Überwurfmutter mit Dichtung
8 — Dampfverteiierbrücke mit verstöpseiten
Bohr Kanälen
9 — Abdamplrohr
10 — Zylinderrohr mit Flanschen
11 — Zylinderdeckel
12 — Kolben mit Kolbenringen und Stange zum
Kreuzkopf
13 — Entwässerungsventile mit Stangenventil,
System OST RA
14 — Zylinderdeckel mit Führungsbuchse. Über*
wurfmutier und Dichtung
15 — .Brillen“Träger für 16
17 — Kreuzkopf
5 Längs verstellbare Stange mit Buchsenblock
Der Muschelschieber wird durch eine Ni*
rosta-Stange mit einer nicht festen Ver¬
bindung bewegt. In der hinteren Wan¬
dung des Gehäuses ist eine Messing-
Gleitbuchse hart etnzulöten, durch die
die Stange gleitet, Q-Ring und Überwurf¬
mutter dichten sie ab. Ebenfalls eingelei¬
tet in den Rahmen ist das Dampfzulei¬
tungsrohr,
Der Schieberkastenboden wurde mit ei¬
ner Ms-Dampfverteilerbrücke verlötet, in
der die Dampfkanäle eingebohrl und ge¬
fräst wurden — einerseits mit den Schie¬
berbodenschlitzen, andererseits mit der
Zylinderoberseite (Abb, 4). Hierbei wur¬
den zwei unterschiedlich hoch schmel¬
zende Silberlote verwendet. Die von au¬
ßen angebrachten Bohrlöcher in der
Brücke werden jedoch durch eine Senk¬
rechte „umgeleitet", erhalten als Ver-
schlußstopfen einen Ms-Stöpsel einge¬
preßt, der außerdem zu verlöten ist.
In diese Brücke wurde darüber hinaus
der Abdampfstutzen eingelötet. Für die
genannten Arbeiten ist viel Fingerspit¬
zengefühl erforderlich, und entspre¬
chende Hilfsvorrichtungen sind unver¬
zichtbar.
Der Zylinder ist ein Stahl-Drehteit, im
Prinzip ein Rohr mit Endflanschen. In
letztere werden M3-Gewindelöcher ge¬
schnitten und die Deckel aufgeschraubt.
Der triebwerkseitige erhielt eine Füh¬
rungsbuchse angedreht. Sie wurde mit
Überwurfmutter und O-RIng abgedichtet.
Der Ms-Kolben mußte so angefertigt wer¬
den. daß er saugend im Zylinder gleitet.
4
5
In die beiden Rillen wurden Kolbenringe
zur Abdichtung eingelegt. Die Nitro-Pleu-
elstange. Im Kolben mit Gewinde und ge¬
federter Kontermutter, ragt durch die
Führungsbuchse und ist am Kreuzkopf
gelenkig gelagert. Auf der Führungs¬
buchse ist die sogenannte Brille — die
Aufnahme für die Kreuzkopfgleitbahnen
— aufgesetzt. Diese besteht aus zwei
Edelstahlflachstählen, deren Innensei¬
ten poliert sind. Entsprechende Tarier¬
schrauben ermöglichen ein paralleles Ju¬
stieren. Seitlich erhält der Zylinder 4 mm
starke Stahlbleche hart aufgelötet (Ms*
Lot), die ihrerseits mit einem Grundblech
als Schraubplatte am Lokrahmen befe¬
stigt werden. Abschließend erhalten
beide Zylinder eine Blechverkleidung.
Um die Wärme Verluste möglichst gering
zu halten, werden alle Hohlräume mit
IsoliermateriaL wie Kork und Glassei¬
dengewebe. ausgefüilt.
In dem zunächst kalten Zylinder konden¬
siert der hei ße Dampf schnell zu Wasser,
das im Hohlraum nicht nur lästig ist, son¬
dern durch Dampfenergiezuführung zu
einem sogenannten „Wasserschlag 11 und
dadurch zur Zerstörung des Zylinders
führen kann. Zur Wasserableitung die¬
nen daher zwei Ventile, die im Zylinder¬
boden eingelötet sind. Durch ein Ge¬
stänge können sie über verschiedene
Hebel. Umlenkböcke, und eine Dreh¬
achse vom Führerhaus bedient werden.
Im Betrieb, also bei Erhitzung des Zylin¬
ders, werden die Ventile wieder ge¬
schlossen.
Verschiedene Erfindernamen sind so¬
wohl mit dem Zylinder- als auch mit dem
Triebwerkbau verbunden. Allan, Trick t
Stephenson und Heusinger zum Bei¬
spiel. Die kleine meckl. T7 —das Vorbild
für das beschriebene Modell — hatte
eine Stephenson-Steuerung mit ge¬
kreuzten Stangen erhalten. Die Kontruk-
tion wurde etwa bis zur Jahrhundert¬
wende gebaut.
Das Gestänge
Von der Lokomotive stand neben einer
Maßskizze (Abb. 6) nur ein altes Foto
(s, a. Dampflok-Archiv 4. transpress VEB
Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1981,
S. 166 u. 167) zur Verfügung. Neben der
Berechnung der Kurbelzapfen und Stan¬
genstärken diente es, im Maßstab 1:10
vergrößert, als Grundlage für den Bau
des Modells, Danach wurden vier ver¬
schiedene Stellungen des Flachschie-
bers, der zugeordneten Stangen und der
Kolbenstellungen, einschließlich der
Schub- und Exzenterstangen, aufge¬
zeichnet. Letztere steuern die Schwinge,
Durch Anheben und Senken dieser über
ein Hebeiwerk wird die Vor- bzw. Rück¬
wärtsfahrt eingestellt. Um die Maschine
einfach bedienen zu können, wird das
Hebelwerk nur in den Endstellungen fi¬
rne 9/90 25
6
modell
bahn
xiert. Geschwindigkeitsregetungen sind
ausschließlich mit dem mehr oder minder
weit geöffneten Regler möglich.
Damit vereinfacht sich die Bedienung der
Lokomotive, Die Einstellung des Trieb¬
werks ist eine langwierige Angelegen¬
heit, die neben dem erwähnten Finger*
Spitzengefühl eine Menge Geduld erfor¬
dert. Eine vorzügliche Beschreibung ent¬
halten die Ausgaben der Zeitschrift „Der
Dampfbahner 5/77 t 6/77 und 4/80,
Zuerst wird per Hand nur eine Triebwerk¬
seite eingestellt, danach folgt die zweite.
Anschließend muß die Funktionsfähig'
keit mittels Preßluft geprüft werden.
Die Triebwerksbolzen entstehen auf der
Drehbank, Die Berechnung ergab — ge¬
genüber dem maßstäblich verkleinerten
Qnginatdurchmesser — eine Vergröße¬
rung. Auf dem Teilkreis 20 mm der Räder
wird angekörnt, gebohrt und werden die
Gewinde geschnitten. Anschließend sind
die Bolzen abzudrehen, mit Steg und
Bund zu versehen; am Fuß wird entspre¬
chendes Gewinde hergestellt. Dieses
erhält vor dem Eindrehen einen Zwei-
komponentenkleberfilm, Komplizierter
ist der Bau des Treibstangenboizens,
denn er sieht mit den versetzten Zwi-
schenachsen für die Exzenterstange wie
eine Autorkurbelweile aus. Die einzelnen
Drehteile werden später mit einer Hilfs¬
vorrichtung zusammengelötet. Die
Treib-, Kuppel- und Exzentersfangen
sind aus 8 und 6 mm starkem Flachstahl
auszusägen, zu feilen, zu bohren und auf
der Drehbank exakt auszudrehen. We¬
gen des besseren Gleitens kommt noch
eine Ms-Buchse dazwischen. Damit
Stange und Buchse über die Bunde der
Achsen geschoben werden können, sind
sie mit einem Sägeschnitt zu teilen und
nach der Montage mit zwei Schrauben
M2 bzw. M3 wieder zusammenzufügen.
Eine aufgelötete Differenzplatte ersetzt
die Sägefuge. Auf den Stangenobersei-
ten müssen Öliöcher eingebohrt und auf-
gesenkt werden. Um einen klemmfreien
Lauf zu erreichen, empfiehlt sich zu¬
nächst der Zusammenbau als „Trocken-
übung'\ Nichts darf zu stramm gehen, 1/
10 mm Spiel ist ohne weiteres möglich.
Erst später wird geölt.
Der Abstand der Treibstangenachsmit-
ten muß justierbar sein. Das erreicht man
durch einen Buchsenblock. der durch
Keile verstellt und durch Schrauben gesi¬
chert wird. Die Blöcke werden aus Mes¬
sing gefräst, geteilt und gebohrt sowie in
die offene Stangenöffnung eingescho¬
ben, ausgerichtet und verschraubt. Das
alles hört sich zwar sehr verwirrend an,
ist aber im Grunde nur solide Mechani¬
kerarbeit. Die Zeichnungen (Abb. 4) ver¬
deutlichen die Arbeitsvorgänge.
6 Maßskizze des Vorbild Maßstab 187
7 Das Triebwerk des Vorbild, s a. Dampflok-
Archiv 4 r S. 166 u. 167
Foios: Verfasser (3); Repro Verfasser {!):
Zeichnungen: Verfasser (1. 2, 4 und 5): Samm¬
lung Verfasser f6)
Die Schwinge wird aus Flachstahl gebo¬
gen, am unteren Teil ein Auge angelötet.
Die Ms-Achse verbindet die dazugehöri¬
gen Hebel aus 3 mm starkem Blech. Der
Schwingenstein besteht aus Bronze, ist
zurechtzufeilen und muß leicht gleiten.
Seine Achse ist mit einer Klaue und einer
Längsverstellgewindebuchse sowie der
Fl ach schieberachse verbunden. Durch
die Hubhebel an der Schwinge, über Um-
lenkhebel bock und Stange, kann sie
durch ein Hebelwerk vom Führerhaus
aus bedient werden. Dieses Hebelwerk
hat einen Bedienhebel mit Arretiergriff.
Wird er verstellt, rastet ein Schieber aus
und beim Loslassen wieder ein. Drei Ein¬
stellungen sind so möglich. An zwei wei¬
teren Augen der Schwinge greifen die
beiden Exzenterstangen an.
Zum Abschluß erhielt das Triebwerk eine
Oberflächenvergütung durch Unterver¬
kupferung mit Nickelüberzug.
Vor der ersten Fahrt
Für den späteren Betrieb ergeben sich
für den Lokführer folgende Handgriffe
beim Anfahren:
— Zylinderventile öffnen,
-— Schwingenhebelstange in die ent¬
sprechende Richtung legen,
— Bremse lösen und
— Regler auf.
Nun setzt sich die Lokomotive in Bewe¬
gung!
Die Schwinge und damit der Flachschie¬
ber kann nur bei geschlossenem Regler,
d, h, wenn kein Dampfdruck im Schieber¬
kasten ist, verstellt werden.
Fortsetzung folgt
26 me 9/90
modell
eisenbahner
Erfahrungsaustausch der Modellbauer
Am 23, Juni 1990 fand im Reichsbahnamt Berljn-Lichtenberg
das vierte vom Bezirksvorstand (jetzt Regionalvorstand) Ber¬
lin des DMV organisierte Forum der Modellbauer statt. Trotz
des schlechten Wetters und der bewegten Zeit gab es eine
rege Beteiligung, wobei erstmalig auch Modellbauer aus
Westberlin mit ihren Modellen gekommen waren.
Viele Modelle in den verschiedensten Nenngrößen und Bau-
zuständen standen im Mittelpunkt des Interesses, Ein reicher
Erfahrungsaustausch blieb nicht aus - ein kleiner Imbiß, or¬
ganisiert von der Arbeitsgemeinschaft 1/64 des DMV, sorgte
für das leibliche Wohl,
Die Meinung der Teilnehmer; Die nunmehr schon traditionel¬
len Treffen sollten auf alle Fälle fortgeführt werden. Um die¬
sem Wunsche nachzukommen, wird noch in diesem Jahr ein
weiteres Treffen organisiert,
Gastgeber ist wiederum die Arbeitsgemeinschaft 1/64 des
DMV. Am 17,November 1990 treffen sich alle Interessenten
wiederum um 10Uhr im Kulturraum des Reichsbahnamtes
Berlin, Frankfurter Allee 212, Hier können dann auch eine
Testanlage für Fahrvorführungen genutzt und Kleintelle ge¬
tauscht werden.
E. Schaiow, Zeuthen
Modelleisenbahner!
Sie brauchen auch in Zukunft
nicht auf das bewährte Pilz-
Sortiment in Neusilber zu ver¬
zichten, Wir fertigen für Sie in
unserem Betrieb weiterhin
Schienen, Weichen, Bausätze
usw. der bekannten Produk¬
tion,
Wenden Sie sich vertrauens¬
voll an den Fach- und Einzel¬
handel, der unser Sortiment
führt.
Haben Sie dort keinen Erfolg,
schreiben Sie uns. wie helfen
ihnen,
Pilz-GmbH Modellgleis- und
Werkzeugbau, Burggäßchen 3,
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Tel. Sebnitz 2685
Zum Thema Modul
Modulfreunde aus beiden
Teilen Deutschlands treffen
sich erstmalig zum Aufbau ei¬
ner „überregionalen" Modul-
Anlage! Vom 26.Oktober,
14 Uhr (Beginn des Aufbaus),
bis 28. Oktober 1990, 13 Uhr
(Abbau), sind sowohl diejeni¬
gen willkommen, die bereits ei¬
gene Moduls mitbringen kön¬
nen, als auch alle „Zaungäste 11 ,
die sich an Ort und Stelle über
Modele informieren wollen.
Das Ost-West-Modultreffen fin¬
det im Freizeit- und Erholungs¬
zentrum Berlin in der Wuhl-
heide (ehemaliger Pionierpa¬
last) statt.
Wer mit eigenen Modulen teil¬
nehmen möchte, meldet sich
umgehend (bis spätestens
30. September 1990) beim Ar¬
beitskreis Moduie. Klaus-Dieter
Dienst, Stargarder Str. 44, Ber¬
lin, 1058
Die Möglichkeit, sich über Mo¬
duie zu informieren, besteht
schon während der 2, Jugend-
Modellbahn-Ausstellung im
Freizeit- und Erholungszentrum
Wuhiheide - und zwar am 20.
und 21. Oktober 1990 (siehe
auch „me" 4/90. S.3). Das In¬
formationsheft zu unserem Mo¬
dulsystem kann auch weiterhin
beim Arbeitskreis Moduie an¬
gefordert werden.
K.-D, Dienst Berlin
Modellbahnclub Zwickau e. V.
Die Arbeitsgemeinschaft 3/3
„Prof. J. A, Schubert 11 Zwickau
des Deutschen Modelleisen¬
bahn-Verbands hat mit Wir¬
kung vom 26. Juni 1990 den
Modellbahnclub Zwickau e.V.
mit Sitz im Haus der Modell¬
bahn, Crimmitschauer Straße
16, Zwickau, 9540 gebildet.
Den amtierenden Vorsitz des
Clubs führt Herr Klaus Beyer,
Zwickau.
MBC Zwickau e V.
Vereinsgründung in Dossow
Modelleisenbahn- und Eisen¬
bahnfreunde, die an der Grün¬
dung eines Vereins interessiert
sind, melden sich bitte bei
Herrn Micha Gilde, Wittstocker
Straße 7, Dossow, 1931,
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Sowjetische Automodelle
Die im „me" 6/90 vorgestellten
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ZIS-5, ZIS-42 und Rapentraktor
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adaptor-Automodelle, PSF 155,
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me
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Die Triebfahrzeugbaureihen
der DR sind allen Lesern hin¬
reichend bekannt bzw. durch
Nachschlagewerke erschlos¬
sen. Aber wie sieht das bei
den Fahrzeugen der Deut¬
schen Bundesbahn (DB), den
Österreichischen Bundesbah¬
nen (ÖBB), den Schweizeri¬
schen Bundesbahnen (SBB)
und der Berner Alpenbahn-Ge¬
sellschaft Bern — Löbschberg
— Simplon (BLS) aus? Bisher
bestand ja kaum die Möglich¬
keit, sich damit zu beschäfti¬
gen, von älterer Literatur ein¬
mal abgesehen. Eine Aus¬
nahme hierbei bildet das auch
bei transpress in Lizenz her¬
ausgegebene Reprint-Buch
„Die Überschienung der Alpen“
von 1884/1983, In ihm werden
aber nur der Bau und die er¬
sten Betriebsjahre der Alpen¬
bahnen behandelt.
Diese Lücke kann der DDR-Le-
ser jetzt mit dem hier vorge¬
stellten Buch schließen, mit
dem er einen sehr detaillierten
Überblick erhält.
Daß die Zugförderung auf Ge-
birgsstrecken äußerst hohe An¬
forderungen an die Triebfahr¬
zeuge stellt und sich dazu
hauptsächlich elektrische
Triebfahrzeuge eignen, ist hin¬
reichend bekannt. Daß hierzu
eine hohe installierte Leistung
notwendig ist, auch. Daß dies
aber zu solchen hervorragen¬
den Lokomotiven wie der SBB-
Reihe Re 6/6. Nummern
11601-—11689. mit einer Stun¬
denleistung von 8026 kW bei
105,6km/h (Höchstgeschwin¬
digkeit 140 km/h, Dienstmasse
120t) führt — wer weiß das
schon? Und wer weiß, weiche
Triebfahrzeug-Reihen den Weg
zur Re 6/6 ebneten? Das alles
beschreibt Georg Schwach in
seinem Buch, mit dem er sich
ein hervorragendes Zeugnis
als Lokomotivtechniker aus¬
stellt.
Geordnet nach den einzelnen
Strecken werden die dort Im
Schnellzugdienst eingesetzten
Fahrzeuge behandelt. So läßt
sich ihr Werdegang im hoch¬
wertigen Dienst gut verfolgen.
Da einige Baureihen auf meh¬
reren der beschriebenen Strek-
ken zu Hause waren (z. B. DB-
BR 110), findet man im Anhang
eine Aufstellung mit den Seitenan¬
gaben der einzelnen Be¬
schreibungen, Aufgrund dieser
zum Teil mehrfachen Erwäh¬
nung einer Baureihe ist der
Anhang, der alle Bilder, Ty¬
penskizzen, Zugkraft-Ge-
schwindigkeits-Dragramme,
technische Daten der Trieb¬
fahrzeuge, Streckenprofile und
vieles andere mehr enthält,
recht umfangreich ausgefallen.
Im Text wird mit einem einfa¬
chen Nummernsystem dann
auf die entsprechende Stelle
äm Anhang verwiesen.
Der hohe Informationsgehalt
dieses Buchs zeugt von der
gewissenhaften Arbeit des Au¬
tors. So sind im Text 774(!)
Quellenangaben enthalten.
Trotz aller Gründlichkeit gibt es
auch einige widersprüchliche
Angaben. Außerdem weichen
die im Text genannten Anga¬
ben über die Stundenleistun¬
gen der österreichischen Trieb¬
fahrzeuge, die „mit der Einglie¬
derung Österreichs in das
Deutsche Reich im Jahre 1938"
(Zitat S. 91) in den Reichs¬
bahnbetriebspark eingeordnet
wurden, von denen im Anhang
auf S. 317 teilweise ab.
Allen, die sich mit Triebfahr¬
zeugen und der Zugförderung
auf den Gebirgsstrecken in der
Schweiz, in Österreich und der
BRD beschäftigen bzw. künftig
beschäftigen wollen, sei dieses
Buch dennoch als Einstieg
bzw. Ergänzung empfohlen.
Übrigens ist dieser Titel auch
für Eisenbahntounsten sehr
wertvoll: Auf Seite 192 befindet
sich ein Verzeichnis der ein¬
schlägigen Landkarten der be¬
schriebenen Strecken.
Gerald Jasler
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Werner llgner (DMV), Marienberg
Modellbau
oder Basteln?
Alljährlich zum Modelleisenbahnwettbe¬
werb sind wahre Kunstwerke der Fein¬
werktechnik zu sehen, Messing, Bronze
und Stahl, sach- und fachkundig verar¬
beitet, lassen auf die enormen handwerk¬
lichen Fertigkeiten der Erbauer schlie¬
ßen. Nun hat aber nicht jeder einen Me¬
tallberuf von der Pike auf gelernt, oder es
mangelt an entsprechenden Werkzeu¬
gen und Maschinen, Also bleibt diese
Spezialstrecke des Modellbaus nur eini¬
gen, wenigen Experten Vorbehalten.
Deshalb stehen immer Umbauten und
Frisuren von Industriemodellen im Mittel¬
punkt des Geschehens. Eine ganz an¬
dere Variante wollen wir heute vorstel¬
len.
Lutz Graf aus Wolkenstein, Mitglied der
Arbeitsgemeinschaft Marienberg des
DMV, war jahrelang Lokschlosser bei der
Schmalspurbahn in Wolkenstein. Nach
dem Ende dieser Bahn wechselte er
i
seine Arbeitsstelle und ist nunmehr
Flausmeister in der Woikensteiner Fritz-
Heckert-Oberschuie. Seine Liebe zur
Schmalspurbahn veranlagte ihn, ver¬
schiedene interessante Fahrzeuge im
Modell nachzubilden, vornehmlich in der
Nenngröße HQ e , Einerseits wollte er be¬
triebsfähige Fahrzeuge schaffen, zum
anderen aber den aufwendigen Bau von
Antrieben umgehen. Also verwendete
Lutz Graf Triebwerke und Baugruppen
handelsüblicher FlO-Fahrzeuge. Damit
war die Spurweite von 16,5 mm vorgege¬
ben. Und da seine Vorbilder im Bereich
der 500- und 600-mm-spurigen Feld- und
Kleinbahnen angesiedelt sind, kam er auf
den ungewöhnlichen Maßstab von 1:33,
Die „Modelfbahnpäpste“ werden schon
hier warnend den Zeigefinger erheben.
Ein Verstoß gegen die Norm! Aber was
soll s. Seine Bauweise ist ebenso unge¬
wöhnlich wie sein Maßstab. Pappe, Zei¬
chenkarton, Holz und Draht werden in
kurzer Zeit zu Lokgehäusen oder Wagen
umgestaitet. Lassen wir ihn selbst zu
Worte kommen: „Ich habe im September
1988 in der Schule eine Arbeitsgemein¬
schaft ins Leben gerufen, die sich mit
Feldbahnen beschäftigen sollte. Warum
Feldbahn? Eine Modellbahn im her¬
kömmlichen Sinne ist zu teuer für eine
Schüler-Arbeitsgemeinschaft. Das kann
jeder zu Hause selbst betreiben. HO-
Schienen (Pilz) kann sich jeder Schüler
leisten, Antriebe von HO-Fahrzeugen
sind auch beschaffbar und nicht zu kost¬
spielig. Also konnte etwas „Großes" ge¬
zaubert werden, was auch noch unerfah¬
rene Bastlerhände hersteilen können,
Warum also nicht 500- und 600-mm-spu-
rige Feldbahnen? Und so wurde der Ma߬
stab 1:33 beschlossen und danach ge¬
baut. Als die ersten Modelle Gestalt an-
nahmen, machte das Basteln immer
mehr Spaß. Es ist ein Maßstab, der so
richtig Atmosphäre ausstrahlt, mehr als
alles .Kleine', So versuchte ich mich an
einer kleinen Dampflok (Lok 2). Die Aus¬
strahlung dieser kleinen Borsig-Lok, Typ
2, machte Mut für weitere Modelle."
Seit geraumer Zeit treffen sich jeden
Donnerstag von 18 bis 20 Uhr drei Schü¬
ler und ein Lehrling im Alter von 12 bis 1?
Jahren, um fröhlich drauflos zu schnip¬
peln und zu kleben. Sie nennen sich
schlicht und einfach „Feldbahnclub 11 . Je¬
des Mitglied baute bisher eine Diesellok
und die dazugehörigen Wagen, d. h. eine
komplette Zuggarnitur. Vorbilder sind
Feldbahnen, die man in älteren Zei¬
tungen oder Büchern aufstöbert. Als
Grundlage für den Nachbau werden zu¬
nächst Zeichnungen angefertigt. Dann
geht der Modellbau vor sich bis zur Farb¬
gebung und Dekoration. Lutz Graf hat
seine Vorbildauswahi in noch weiterem
Rahmen betrieben. Er baute bisher auf
diese unkonventionelle Weise acht Loko¬
motiven, und zwar:
— Diesellok Hensche! DG 26
— Dampf lok Borsig Typ 2
— Dampflok Waldeisenbahn Muskau
(Heeresfeldbahnlok)
— Diesellok Henschel DG 13
— Dampflok Shay, Waldbahnlok aus
den USA
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— Dampflok Garrat-Lok 31 der
Darjeeling-Himalaja RR
— Dampflok Stütztsnderlok von
Mladejew
— Dampflok Borsig Typ 1
Hinzu kommen zehn Muldenkipper, ein
Waldbahnzug zur Lok-Nr. 5, Heeresfeld¬
bahnwagen, diverse Arbeitswagen und
Holzkasfenkipper.
Diese Produktivität ist letztendlich auch
auf das verwendete Material zurückzu-
führen, Nun mag es den „Spitzensport¬
lern" unter unseren Modellbauern wider-
streben, ein Lokgehäuse aus Papier zu¬
sammenzukleben, anstatt es lieber aus
dem Vollen zu feilen. Aber der Erfolg
rechtfertigt auch hier die Mittel. „Freude
In der Freizeit“ stand früher {!) mal an den
Häuserbausätzen der Fa. Auhagen. Und
das ist eigentlich die Motivation. Nicht
etwa der Wille, Spitzenleistungen im Mo¬
dellbau zu vollbringen, sondern einfach
Freude am Basteln, an der Tätigkeit und
am fertigen Produkt. Auch wenn es nicht
gleich lOOprozentig glückt. Schließlich
steckt darin Fleiß und handwerkliches
Geschick. Und von Mal zu Mal steigt die
Qualität, wachsen die eigenen Ansprü¬
che, Lutz Gräf und seine Jungs haben
Freude daran. Wir freuen uns schon auf
die nächste Ausstellung, wo wir mal die¬
sen ganzen „Papierkram" den Besuchern
zeigen können. Bis dahin erwarten wir
aber noch kräftige Zuwachsraten beim
Fahrzeugpark, Die Fotos sprechen für
sich. Wohl keiner würde an Pappe und
Papier glauben, wenn wir es nicht ge¬
schrieben hätten.
1 Garrat-Lok der Daneelmg-Himalaja-Eisen-
bahn, $00 mm Spurweite.
2 Lok 5, Shaylokomotive der Sägewerkseisen¬
bahn (SAWMILL RR) mit Holzteuerung, Baujahr
1897 Leider ist nicht die interessante Antriebs¬
seite mit der Zwillingsdampfmaschine lotogra
fiert worden.
3 Borsig Lok Typ 2. Im Setriebspark auch als
Nr. 2 emgegliedert, macht sie sich hier mit ei¬
nem Leerzug zu schatten.
Fotos: Albrecht, Oschatz
Über die historischen Eisenbahnfahrzeuge ■ ' L7
in Ungarn berichtet „me" aut den Seiten 12 1 ( 53J 9 118 6>S
bis 14 dieses Heftes. _ Ml LL L- R # f>
Oben; MÄV-lok la 204 mit einem stilechten : ' " , g L N US ^
Zug in Balatonfenyves, unten Links: MÄV- 4 JU J
Lok 424.009 in Budapest-Delipu; unten
rechts: Eisenbahn-Nostalgie in Reinkultur
ebenfalls auf dem Bahnhof Baiatonfenyves.
Fotos: G. v. Hartwig, Leipzig
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